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Im Forschungsprojekt "KLAUENfitnet" wird an der Entwicklung eines digitalen Betriebshelfers für ein verbessertes Klauengesundheitsmonitoring in Milchviehherden gearbeitet.
Gesunde Klauen sind das Fundament jeder Milchkuh und sie sind Voraussetzung für vitale Tiere, die lange gute Leistungen erbringen. Im Gegensatz dazu führen Klauenerkrankungen sehr häufig zu Lahmheiten und zu erheblichen Verlusten auf den Milchviehbetrieben. Eine regelmäßige und fachgerecht durchgeführte Klauenpflege ist deshalb nicht nur eine wichtige gesunderhaltende Maßnahme, sie ist auch von wirtschaftlichem Interesse.
Für viele Landwirte ist es herausfordernd, die vielen Faktoren, welche die Klauengesundheit beeinflussen, im Auge zu behalten und bislang fehlt ein geeignetes Tool, das diese Faktoren automatisiert verknüpft. Lahme Tiere werden deshalb häufig zu spät erkannt. Ein digitaler Betriebshelfer soll das zukünftig ändern. In ihm werden alle Daten zur Klauengesundheit, zur Aktivität und zur Leistung der Tiere gebündelt. Landwirte erhalten damit eine Übersicht über die Klauengesundheit der Herde und sollen frühzeitig über auffällige Tiere informiert werden.
KLAUENfitnet 2.0 ist das Nachfolgeprojekt von KLAUENfitnet. Im ersten Projekt wurde ein E-Learning-Tool entwickelt, das Expertenwissen zur Klauengesundheit und -pflege vermittelt. Dieses wird regelmäßig erweitert und steht kostenfrei im Internet zur Verfügung.
KLAUENfitnet 2.0 ist ein Forschungsprojekt des Deutschen Verbandes für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ), der Data Service Paretz GmbH (DSP), der Freien Universität Berlin, der Lemmer-Fullwood GmbH, des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. und der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung w. V. (vit).
KLAUENfitnet 2.0 startete 2020 die Praxisphase mit dem Sammeln aller für die Klauengesundheit relevanten Tier- und Umweltdaten. Dazu zählen sowohl Einzeltierdaten (Aktivitätsdaten, Krankheitsbefunde, therapeutischen Maßnahmen) als auch Daten der gesamten Herde (Ergebnisse der Milchleistungs- und Milchgüteprüfung, Diagnose- und Reproduktionsdaten der Herdenmanagementprogramme, Daten der Landeskontrollverbände) sowie Wetterdaten. Ziel ist es, den Milchviehbetrieben den digitalen Betriebshelfer 2022 zur Verfügung zu stellen.
Derzeit beteiligen sich 47 Betriebe mit knapp 15.000 Kühen sowie 35 Klauenpfleger an der Praxisphase des Projekts.
Zusätzlich zur Datensammlung entwickelt und optimiert das Projektteam statistische Modelle, die die Definition eines Standards zum Austausch von tierindividuellen und betriebsübergreifenden Daten gestatten. Auch die Dokumentationssoftware KLAUE wird weiterentwickelt.
Die Datenstruktur im digitalen Betriebshelfer soll dem Landwirt später eine betriebsindividuelle Schwachstellen- und Risikoanalyse ermöglichen. Er soll darüber abrufen können, welche Klauenerkrankungen auf seinem Betrieb gehäuft auftreten und wie sich die Klauengesundheit seiner Kühe entwickelt. Des Weiteren soll ein Vergleich mit anderen Betrieben möglich sein, so dass der Landwirt einschätzen kann, wie die Klauengesundheit auf seinem Betrieb einzustufen ist.
Das Projektteam erstellte auch ein E-Learning-Tool. Unter der Webadresse https://elearning.klauenfitnet.de können sich interessierte Landwirte, Tierärzte sowie Klauenpflege- und Beratungskräfte kostenlos weiterbilden. Hier vermitteln sieben Module Expertenwissen zur funktionellen Klauenpflege, zu Diagnostik und Dokumentation von Klauenerkrankungen sowie zu therapeutischen Maßnahmen:
Letzte Aktualisierung 18.07.2024