Vier Milchviehbetriebe testen den "Cow Body Scan" derzeit im praktischen Einsatz. Die Betriebe unterscheiden sich hinsichtlich ihrer baulichen Gegebenheiten sehr deutlich voneinander (Stalldesign, Anordnung einzelner Elemente und Funktionsbereiche – zum Beispiel Klauenbad oder Selektionstore). Im praktischen Test kristallisierten sich einige Knackpunkte heraus, welche die Funktionsweise des CowBodyScans beeinflussen können. Zwar scheinen die baulichen Unterschiede zwischen den Betrieben keinen Einfluss auf die Ermittlung der Parameter für die Körperkondition (Cow Condition Score) beziehungsweise für das Wachstum (Cow Size) auszuüben. Doch für die Beurteilung des Gangbildes (Cow Movement Score) spielen sie eine große Rolle. Weil die Tiere den Sensor hierfür einzeln, weitestgehend ungestört, ruhig, gerade und ohne Stufen im Laufgang passieren müssen, wirkt es sich zum Beispiel ungünstig aus, wenn sich in der Nähe des Sensors Klauenbäder oder Selektionstore oder andere Elemente befinden, die das Verhalten der Kühe beeinflussen können.
Probleme für das Erfassen des Gangbildes stellen auch das Abkoten und vor allem das Urinieren (und das damit verbundene Stehenbleiben) beim Durchlaufen des Sensors dar. Landwirte, die den CowBodyScan auf ihrem Betrieb einsetzen möchten, sollten deshalb Folgendes sicherstellen:
- Der Stall sollte über einen mindestens vier Meter langen, geraden Laufgang verfügen, in dem die Kühe einzeln und hindernisfrei laufen können.
- Im Sensorbereich des CowBodyScan dürfen die Tiere nicht stoppen. Auch ein Rückstau der Tiere in den Sensorbereich muss vermieden werden.
- Die Tiere sollten im Sensorbereich ihr normales Gangbild zeigen, und zwar ohne eventuell beeinflussende Stressfaktoren.
- Der Sensor sollte in 3,50 Meter Höhe installiert werden. Freie Sicht auf den Laufbereich muss gewährleistet werden.
- Der Betrieb muss über eine permanente Internetverbindung von mehr als 2 Mbit verfügen.
Technische Probleme der Tiererkennung entstehen vor allem bei Vorhandensein von älterer Technik, zeigen die Ergebnisse des Verbundprojektes "Cow Body Scan", da bei den wenigsten älteren Techniken ein Zugriff auf die Tiererkennung des verwendeten Melkstandes gegeben ist. Aus Sicht der Projektgruppe sind diese Probleme in Zukunft aber durchaus lösbar, zum Beispiel durch den Einsatz einer zusätzlichen Tiererkennung. Fachberater der am Projekt beteiligten Unternehmen helfen hier weiter.
Betriebe mit Melkrobotern stehen derzeit übrigens noch nicht im Fokus der Anwendung des "CowBodyScan".