Beim Bau von Schweineställen müssen auch die verfahrenstechnischen Abläufe für die Futter- und Wasserversorgung der Tiere, für die Steuerung des Stallklimas und für die Entmistung sorgfältig geplant werden. Auf folgende Punkte weisen die Fachleute in der BZL-Broschüre besonders hin:
1. Futterversorgung und Entmistung: Technik muss zum Stall passen
Um eine effiziente Futterversorgung und Entmistung zu gewährleisten, müssen die entsprechenden stallbaulichen und technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Soll beispielsweise ein Schlepper eingesetzt werden, sind befahrbare Gänge notwendig (Laufgänge, Mistgänge). Automatisch arbeitende Techniken hingegen brauchen große Ställe mit langen Achsen und einer entsprechenden Deckenhöhe. Welches Entmistungsverfahren gewählt wird, hängt vom verwendeten Haltungsverfahren (Tiefstreustall, Teilspaltenboden Vollspaltenboden) ab.
2. Beschäftigungsmaterial: Schon beim Stallbau an die Entsorgung denken
Auch beim Einsatz von organischem Beschäftigungsmaterial müssen die technischen Voraussetzungen stimmen, und zwar sowohl für die Zufuhr in den Stall als auch für die Entsorgung aus dem Stall. Flüssigmistsysteme müssen beispielsweise so angelegt werden, dass strukturiertes Faserfutter bzw. dessen Reste problemlos entfernt werden können (Beispiellösungen: Einbau von Schieberentmistungen, geneigte Ausführung der Kanalsohle, Einsatz von Spülsystemen). Denn bei nicht angepasster Bewirtschaftung besteht die Gefahr, dass sich Schwimmdecken aufbauen und Güllesysteme somit nicht mehr funktionsfähig sind.
3. Steuerung des Stallklimas
Den bauwilligen Landwirt stellt nicht zuletzt die Gestaltung des Stallklimas vor einige Herausforderungen. Er muss dafür sorgen, dass die in den Stall strömende Frischluft gut klimatisiert, effektiv und zugluftfrei zum Tier gelangt und die verbrauchte Luft kontrolliert vom Tier abgeführt wird. Darüber hinaus muss er durch Heizung oder Kühlung gewährleisten, dass die Temperaturen im Stall den Bedürfnissen der Tiere entsprechen (Alter der Tiere, Jahreszeit). Deshalb sollten beispielsweise Mikroklimabereiche (isolierte Liegeflächen, Liegekisten oder Einstreu), die eine Wärmeableitung verhindern, gleich mitgeplant werden. Andererseits muss berücksichtigt werden, dass Schweine nicht schwitzen können. Deshalb sollten ihnen in ihrer Bucht auch Möglichkeiten der Abkühlung zur Verfügung stehen (zum Beispiel wärmeableitende Böden, sonnengeschützte Plätze im Außenbereich, Duschen, Bäder oder Suhlen).
Hygienische Anforderungen beachten
Vor dem Stallbau sollten neben dem eigentlichen Stallgebäude auch die notwendigen Nebenräume mitgeplant werden. Dazu zählen Hygieneschleuse, Kadaverlager, Verladerampe sowie Stroh- und Futterlager. Eine Stallanlage muss aus Hygienegründen einen einzigen Eingang besitzen, hinter dem eine Hygieneschleuse mit einem unreinen Raum (mit Kleiderablage) und einem reinen Raum (mit Waschgelegenheit und sauberer Stallkleidung) angeordnet ist. Für die An- und Ablieferung der Tiere sollten ein separater Ein- und Ausgang und ein Raum zum Sammeln der Tiere vorhanden sein.