Für die Weißkleemischung sehen die Ergebnisse etwas anders aus. Hier konnte im ersten Durchgang eine im Vergleich zur Kontrollgruppe höhere Legeleistung dokumentiert werden (plus 1 Prozent). Im zweiten Durchgang lag die Leistung der Versuchsgruppe etwas hinter derjenigen der Kontrollgruppe zurück (minus fünf Prozent).
Das mittlere Eigewicht war in ersten Durchgang circa 4 Prozent höher und im zweiten Durchgang rund 3 Prozent niedriger als dasjenige der Kontrollgruppe. In Bezug auf die vermarktungsfähigen Eier erzielte die Weißkleegruppe im ersten Durchgang ein besseres Ergebnis als die Kontrollgruppe. Im zweiten Durchgang waren die Anteile vermarktungsfähiger Eier in beiden Gruppen annähernd gleich.
5. Rotkleemischung aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht empfehlenswert
Betrachtet man die reinen Kosten des Futtermittels, ergeben sich nur kleine Unterschiede zwischen den verschiedenen Futtermischungen: Je nach Nährwert und Proteingehalt waren einige Gemische etwas preiswerter, andere etwas teurer. Die betriebswirtschaftliche Rechnung insgesamt, in die neben den Futterkosten auch die Anzahl der Eier und die Erlöse in den verschiedenen Gewichtsklassen einflossen – führte zu folgenden Ergebnissen:
- Der Erlös für die Eier, die von Hennen stammten, die eine Futtermischung mit Rotklee erhalten hatten, lag stets deutlich unter dem Erlös der Kontrollgruppe (35 Prozent im Durchgang eins, 13 Prozent im Durchgang zwei).
- Die mit der Weißklee-Mischung gefütterten Hennen erzielten im ersten Durchgang einen um 5 Prozent höheren und im zweiten Durchgang einen um 12 Prozent niedrigeren Erlös als die Kontrollgruppe.
Fazit
Weder aus ökonomischer Sicht noch aus Sicht einer artgerechten Tierernährung kann ein Anteil von 26 Prozent Rotkleegrünmehl in Futtermischungen für Legehennen empfohlen werden. Weißklee hingegen ist als Futterkomponente wesentlich besser geeignet, sowohl im Hinblick auf die erzielbare Legeleistung als auch auf die Eigewichte. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass beim Einsatz von Weißklee bislang nicht vollständig auf Kartoffeleiweiß verzichtet werden kann, um die Aminosäurenversorgung der Legehennen optimal abdecken zu können. Eine zukünftige Aufgabe besteht deshalb darin, ein Rationsdesign zu finden, in welchem auf diese Komponenten verzichtet werden kann.
Für Peter Probst haben sich die Ergebnisse des EIP-Projektes als nützlich erwiesen: Er wird zukünftig einen Anteil von 5 Prozent Weißklee-Pellets in der Futtermischung seiner Legehennen einsetzen und plant, diesen Prozentsatz schrittweise zu erhöhen.