Damit es nicht zu einem Knick in der Wachstumskurve kommt, sollte die Umstallungsphase vom Aufzucht- in den Legehennenstall so stressfrei wie möglich ablaufen. Natürlich muss man als Legehennenhalter wissen, welche Hilfestellungen man den Junghennen angedeihen lassen kann, damit sie es bei ihrem Start als Legehennen leichter haben. Vorinformation aus dem Aufzuchtstall sind also sehr wichtig:
- In welchem Haltungssystem wurden die Junghennen aufgezogen? Hatten sie zum Beispiel lediglich Sitzstangen zur Verfügung oder wurden sie an verschiedene Ebenen gewöhnt?
- In welcher Haltungsumwelt wuchsen die Junghennen auf (Licht, Beschäftigung, Klima)?
- Wie wurde die Herde gefüttert (Fütterungstechnik)?
- Fand ein Besuch der Herde statt? Welche Informationen erbrachte der Besuch?
Die Antworten auf all diese Fragen sollten sich im Idealfall in einem detaillierten Übergabeprotokoll wiederfinden, damit die Haltung im Legebetrieb in möglichst vielen Punkten darauf abgestimmt werden kann.
Einige kritische Kontrollpunkte gibt es besonders in dieser Phase:
1. Kritischer Punkt: Innere Uhr beachten
Gewohnheiten von Tieren (die innere Uhr) ändern sich nur langsam. Das sollten Legehennenhalter immer im Hinterkopf haben. So kann eine Umstellung von einer 8-Stunden-Lichtphase in der Junghennenphase auf einen Langtag in der Legehennenhaltung für die Tiere großen Stress bedeuten und sie in ihrer Entwicklung beeinträchtigen.
2. Kritischer Punkt: Tränkesystem muss übereinstimmen
Auch die Tränkesysteme von Aufzucht- und Legehennenstall sollten übereinstimmen. Sonst kann es passieren, dass einige Junghennen das neue System nicht sofort verstehen und zu wenig Wasser aufnehmen. Das wirkt sich negativ auf die Futteraufnahme aus; die Ausgeglichenheit der Tiere lässt nach, sie werden nervöser. So können einige Tage Trinkwassermangel (zwei bis vier Tage genügen hier schon) zu einer kritischen Situation im Legehennenstall führen, zum Beispiel zu Verhaltensstörungen und Gewichtsverlusten.
3. Kritischer Punkt: Eckwerte der Fütterung müssen bekannt sein
Für einen Legehennenhalter (und für die Gestaltung der kommenden Legephase) ist es sehr wichtig zu wissen, wie viel Futter eine Junghenne aufgenommen hat und wie ihre Futterzeiten waren. Denn eine Junghenne ist bei ihrer Umstallung in den Legehennenstall (mit der 17. oder 18. Woche) noch lange nicht ausgewachsen. Sie nimmt bis zur 30. Lebenswoche weiter an Körpergewicht zu und beginnt zusätzlich mit der Eiablage. Ziel sollte es sein, den Futter-Rhythmus in der Junghennenaufzucht möglichst beizubehalten.
Sehr wichtig ist der Energiegehalt des Futters in der Junghennenaufzucht. Betrug der Energiegehalt des Futters in der Junghennenaufzucht beispielsweise 11,4 Megajoule ME/Kilogramm Futter (MJ ME/kg), darf er im nächsten Futter (Vorlegemehl, Legehennenalleinmehl) nicht niedriger sein. Denn dies würde Nährstoffdefizite provozieren, weil die Tiere nicht gelernt haben, mehr Futter aufzunehmen.