Der Beschäftigungseffekt kann nicht nur durch die Auswahl geeigneter Faserfuttermittel, sondern auch durch deren Verarbeitung positiv beeinflusst werden. So konnten Versuche mit Aufzuchtferkeln zeigen, dass pelletierte Stroh- und Grascobs von den Tieren besser akzeptiert wurden als gehäckseltes Luzerneheu und sogar Maissilage.
Auch in puncto Hygiene haben die Pellets Vorteile. So lässt sich zum Beispiel das Risiko einer Mykotoxinbelastung, die bei technisch und thermisch unbehandeltem Material wie Stroh und Heu auftreten kann, durch die Pelletierung stark reduzieren. Zudem stellt die Entsorgung bei pelletierten Futtermitteln kein Problem dar. Unpelletiertes Raufutter wie Stroh oder Heu kann dagegen in praxisüblichen Güllesystemen zu Problemen führen, indem Schwimmdecken entstehen.
Weniger Schwanznekrosen
Wie Studien belegen, führt die Verabreichung von gut fermentierbaren Faserfuttermitteln wie Gras- und Luzernepellets als Beschäftigungsfutter auch zu einer deutlichen Reduzierung von Schwanznekrosen bei Aufzuchtferkeln. Schwanznekrosen gelten als möglicher Auslöser für Schwanzbeißen bei Schweinen.
Die Wissenschaftler führten diesen Effekt auf die verbesserte Darmgesundheit und das verbesserte Entzündungsgeschehen im Darm zurück, bedingt durch den erhöhten Anteil gut fermentierbarer Faserstoffe in der Beschäftigungsfutterration. Stroh oder Strohpellets schnitten in den Versuchen dagegen deutlich schlechter ab. Das liegt daran, dass Stroh häufig mit Mykotoxinen belastet ist. Diese gelten ebenso wie Endotoxine aus dem Darm, als Auslöser für Ohr- und Schwanznekrosen.