Die Lösung hierfür könnten rohfaserreichere Rationen sein. Es ist vorstellbar, dass eine ballaststoffreiche Ernährung viele Aktivitäten in der Sauenherde bindet, weil die Tiere zum einen länger mit dem Fressen beschäftigt sind und zum anderen besser (und langanhaltender) gesättigt werden.
Zu bedenken ist jedoch, dass ein erhöhter Rohfasergehalt in der Futterration die Energie- und Proteinverwertung häufig negativ beeinflusst, so dass die Sauen dann keine ausreichenden Körperreserven für die Säugezeit bilden. Gefragt sind deshalb Rationen, die hochwertige Ballaststoffe enthalten und gleichzeitig gut verdaulich sind.
Im Rahmen des EIP-Agri-Projekts "Tierwohl – ein innovatives Fütterungskonzept für Schweine" widmete sich ein Team aus Rheinland-Pfalz der Entwicklung einer rohfaserreichen und hochverdaulichen Futterration. In der operativen Gruppe arbeiteten Prof. Georg Dusel, Technische Hochschule Bingen, die Landwirte Martin Dittmar und Jan-Max Werner, Wilhelm Zimmerlin, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Tierärztin Dr. Anne Winkler und Miriam Priester, Technische Hochschule Bingen, zusammen. Gemeinsam untersuchten sie die Auswirkungen verschiedener Rohfaserquellen/Futterkomponenten auf das Verhalten der Sauen während der Trächtigkeit, auf ihre Fortpflanzungsleistung sowie auf die Entwicklung der Ferkel.