Faserstoffe sind (Gerüst-)Substanzen, die in der Zellwand von Pflanzen vorkommen. Die wichtigsten sind Cellulose, Pektin, Hemicellulose, und Lignin.
Als Futterbestandteile können Faserstoffe nicht durch die tiereigenen Enzyme (im Dünndarm) der Schweine verdaut werden. Sie können allerdings von den Mikroorganismen im Dickdarm verwertet werden und kommen dem Schwein auf diese Weise zugute. In der menschlichen Ernährung bezeichnet man solche Faserstoffe als "Ballaststoffe". Es gibt verschiedene Fraktionen von Faserstoffen, die sich vor allem in ihren Eigenschaften unterscheiden. Zwei wichtige Eigenschaften sind die Fermentierbarkeit durch die Dickdarm-Bakterien sowie die Wasserhaltekapazität.
Faserstoffe sind unterschiedlich fermentierbar
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der Grad der Fermentierbarkeit durch die Darmflora: Gemeint ist hier, wie gut die Bakterien im Dickdarm des Schweins die Fasern verdauen können. Hemicellulosen und Pektine sind gut fermentierbar, während Celullose halbwegs gut und Lignin gar nicht fermentierbar ist (siehe Grafik "Einteilung der Faserfraktionenn" im Infokasten). Grundsätzlich gilt: Gut fermentierbare Faserstoffe sind wichtig für die Energieversorgung, die Darmgesundheit und die Immunabwehr der Tiere.