Routinemäßiges Ausscheren, vor allem unkupierter Schafe, bewährt sich besonders in der Deck- und Lammzeit, aber nicht nur dann. Das Tierwohl-Kompetenzzentrum Schaf (TWZ Schaf) fasst zusammen, worauf es ankommt und hat ein Video dazu veröffentlicht.
Der Begriff Ausschur wird für die Schur des Schwanz- und Anogenitalbereiches verwendet. Je nach Bewollung des Schafes und Verschmutzung durch Kot- und Urinanhaftungen kann es sinnvoll sein, die Keulen und Hinterbeine bis zum Sprunggelenk ebenfalls zu scheren.
Hin und wieder kommt es vor, dass Schafe fütterungs- oder parasitärbedingt an Durchfällen erkranken. Diese Durchfälle können sowohl bei kupierten als auch bei unkupierten Tieren an der Wolle in der Schwanzregion anhaften und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Neben der Ursachenforschung des Durchfalls und dem Beheben der Auslöser, ist eine Ausschur notwendig, um anhaftende Verschmutzungen durch Kot und Urin zu entfernen und neue Anhaftungen zu minimieren. Ziel ist es, Hautirritationen bis hin zu Entzündungen oder auch den Befall durch Fliegenmaden zu vermeiden.
Grundsätzlich sollten Durchfälle möglichst vermieden und nach Auftreten schnellstmöglich behandelt werden – sowohl bei unkupierten als auch bei kupierten Schafen. In der Regel können fütterungs- und parasitärbedingte Durchfälle durch Anpassungen im Managements deutlich minimiert oder gänzlich vermieden werden. Zu den besonders wirksamen Managementmaßnahmen zählen die Ausschur, langsame Futterwechsel, angepasstes Weidemanagement und regelmäßige Parasitenkontrolle durch Kotprobenuntersuchungen.