Beobachtungspopulationen beim Schaf Beobachtungspopulationen beim Schaf

Alpines Steinschaf

Das Alpine Steinschaf stammt vom Torfschaf ab und entspricht der ursprünglichen Schafrasse der Alpen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Alpine Steinschaf eine im Alpenraum weit verbreitete Schafrasse. Ab 1960 wurde es von Fleischschafrassen durch Aufkauf, Schlachtung, Verbannung der Steinschafböcke von den Gemeinschaftsweiden und Kastration der Böcke verdrängt.

Durch Fördermaßnahmen und Vermarktungsinitiativen gelang es, den Bestand wiederaufzubauen.

Das Alpine Steinschaf ist gut an Gebirgsterrain angepasst und kann daher auf entsprechenden extensiven Standorten gehalten werden. Die Böcke werden während der Sommermonate auf Almflächen gehalten und ihre Vorzüglichkeit über einen speziellen Almindex bewertert.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 72 Böcke/ 936 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Süddeutschland
  • Größe (m): 73 – 80 cm
  • Gewicht (m): 60 – 75 kg
  • Größe (w): 65 – 70 cm
  • Gewicht (w): 45 – 60 kg
  • Farbe: alle Farben, häufig grau und schwarz
  • Ohrform: stehen leicht hängend ab
  • Schwanz: langschwänzig
  • Hörner bei Böcken: einfach gebogen oder schneckenartig
  • Hörner bei Mutterschafen: gelegentlich Knaupen oder einfach gebogen
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 170 – 200 %
  • Vliesgewicht (w): 3 kg
  • Wollfeinheit: > 36 mµ
  • tägliche Zunahme: 200 – 250 g
  • Förderung: Bayern, Nordrhein-Westfalen

Bentheimer Landschaf

Benannt ist die Rasse nach der Grafschaft Bentheim im südwestlichen Niedersachsen. Bentheimer Landschafe sind die größten einheimischen Moor- und Heideschafe. Gezüchtet wird ein anspruchsloses, marschfähiges und widerstandsfähiges Landschaf, das sich für die Landschaftspflege, speziell für den Einsatz auf geringwüchsigen Grünland-, Heide- und Moorweiden eignet.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 121 Böcke/ 2.997 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Nord- und Ostdeutschland
  • Größe (m): 70 –75 cm
  • Gewicht (m): 90 – 110 kg
  • Größe (w): 65 – 70 cm
  • Gewicht (w): 60 –70 kg
  • Farbe: weiß, unbewollte Körperteile mit schwarzen Abzeichen, v. a. Pigmentierung um die Augen und der Ohren
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: langschwänzig
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 130 – 160 %
  • Vliesgewicht (w): 2,5 – 3,5 kg
  • Wollfeinheit: > 36 mµ
  • tägliche Zunahme: 200 – 250 g
  • Förderung: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen

Coburger Fuchsschaf

Diese Landschafrasse war ursprünglich in vielen Mittelgebirgsregionen Deutschlands beheimatet und trug den Namen der jeweiligen Region, z. B. Oberpfälzer Fuchs, Westerwälder Fuchs oder Eifeler Fuchs. Mit der Vereinheitlichung der Schafbestände in den 1930er Jahren und dem Hang zu größerer Fleischleistung verlor das Coburger Fuchsschaf an Bedeutung und wurde fast vollständig verdrängt.

Die Bestände haben sich wieder so gut erholt, dass die Rasse inzwischen den Schwellenwert zur Einstufung in "Nicht gefährdet“ überschritten hat. Dennoch wird das Coburger Fuchsschaf weiter in der Kategorie "BEO“ geführt, um zunächst die weitere Entwicklung abzuwarten. Sollte sich diese positive Entwicklung bestätigen, wird die Rasse auch dementsprechend in "Nicht gefährdet“ eingestuft werden.

Das Coburger Fuchsschaf ist besonders für die Koppel- und Hütehaltung geeignet.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 203 Böcke/ 3.993 Mutterschafe
  • Verbreitung: ohne regionalen Schwerpunkt
  • Größe (m): 75 – 80 cm
  • Gewicht (m): 85 – 105 kg
  • Größe (w): 68 – 75 cm
  • Gewicht (w): 60 – 85 kg
  • Farbe: "Goldenes Vlies” mit hellem bis dunklem Grundton und deutlichem Glanz
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: kurz
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 130 – 180 %
  • Vliesgewicht (w): 3 – 4 kg
  • Wollfeinheit: 33 – 36 mµ
  • tägliche Zunahme: 250 – 300 g
  • Förderung: Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen

Graue Gehörnte Heidschnucke

Die Graue Gehörnte Heidschnucke ist ein mischwolliges Landschaf, das sich den besonderen Verhältnissen der Heidelandschaft sehr gut angepasst hat. In der klassischen Hütehaltung der Lüneburger Heide ernährt sich die Heidschnucke auf den unter Landschafts- oder Naturschutz stehenden Flächen sowohl von der jungen, als auch von der holzigen Heide, der Drahtschmiele, dem Birkenaufschlag, dem Ginster und allen im Heidebiotop wachsenden Pflanzen.

Zur bedarfs- und tiergerechten Nährstoffversorgung braucht eine unter diesen Bedingungen gehaltene Heidschnuckenherde weitere Grünlandflächen, Zwischenfrüchte und nach Möglichkeit abgeerntete Ackerflächen (Getreide, Raps, Rüben, Kartoffeln) zum Nachweiden.

Die Graue Gehörnte Heidschnucke eignet sich gut für die Hüte -und Koppelhaltung.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 80 Böcke/ 4.407 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunk Norddeutschland
  • Größe (m): 70 – 75 cm
  • Gewicht (m): 75 – 90 kg
  • Größe (w): 65 – 70 cm
  • Gewicht (w): 45 – 55 kg
  • Farbe: grau
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: kurz, behaart
  • behornt: ja
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 100 – 120 %
  • Vliesgewicht (w): 1,7 – 2,5 kg
  • Wollfeinheit: 38 – 39 mµ
  • tägliche Zunahme: 180 – 230 g
  • Förderung: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen

Krainer Steinschaf

Das Krainer Steinschaf stammt vom Torfschaf ab und entspricht der ursprünglichen Schafrasse der Alpen. Letzte Tiere dieser Rasse wurden in Slowenien im Triglav-Nationalpark erhalten, wo sie auch heute noch zur Milchnutzung gehalten wird. Auch dank der Fördermaßnahmen hat sich der Bestand des Krainer Steinschafes in Deutschland stabilisiert.

Die robuste Rasse eignet sich für die Haltung in den rauen Lagen des Hochgebirges.

  • Typ: Bergschaf
  • Bestand (2021): 83 Böcke/ 974 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Süddeutschland
  • Größe (m): 73 – 78 cm
  • Gewicht (m): 55 – 70 kg
  • Größe (w): 65 – 70 cm
  • Gewicht (w): 45 – 55 kg
  • Farbe: alle Farbzeichnungen, überwiegend schwarz und weiß
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: lang
  • behornt: meist hornlos
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 170 – 200 %
  • Vliesgewicht (w): 3 kg
  • Wollfeinheit: > 36 mµ
  • tägliche Zunahme: 200 – 250 g
  • Förderung: Bayern, Nordrhein-Westfalen

Leineschaf

Das Leineschaf ist ein mittelrahmiges Landschaf mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen Witterungs- und Haltungseinflüsse und guter Säugeleistung. Der "moderne“ Typ entstand in den 1960er Jahren aus einer Kreuzung zwischen dem ursprünglichen Leineschaf, dem Texelschaf wegen der hohen Fleischfülle sowie dem Ostfriesischen Milchschaf, das sich durch hohe Fruchtbarkeit und Frohwüchsigkeit auszeichnet. 2016 entschied man sich bundesweit dafür, die Zuchtbücher des ursprünglichen und des "modernen“ Leineschafs zusammenzulegen.

Die ursprüngliche Heimat des Leineschafs ist Südniedersachsen längs der Leine und das Eichsfeld. Die Population konnte sich dank effektiver Fördermaßnahmen stabilisieren.

Das Leineschaf hat eine besondere Eignung für die Pferchhaltung.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 98 Böcke/ 3.206 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkte in Nord- und Ostdeutschland
  • Größe (m): 75 – 90 cm
  • Gewicht (m): 100 – 120 kg
  • Größe (w):  68 – 80 cm
  • Gewicht (w): 55 – 85 kg
  • Farbe: weiß
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: kurz
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 130 – 220 %
  • Vliesgewicht (w): 3,5 – 4 kg
  • Wollfeinheit: 28 – 36 mµ
  • tägliche Zunahme: 23 – 400 g
  • Förderung: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen

Merinofleischschaf

Das Merinofleischschaf entstand im 19. Jahrhundert in Süd- und Mittel- deutschland durch die Veredelung bodenständiger Landschafrassen, vor allem des Niederrheinischen Marschschafes, mit Merinos aus Spanien und Südfrankreich. In der DDR wurde das Merinofleischschaf mit Betonung der Wolle gezüchtet, während in den alten Bundesländern die Verbesserung der Mastleistung und der Schlachtkörperqualität vorrangig war. Nach der Wiedervereinigung führte u. a. der Verfall der Wollpreise zu einem Rückgang des Bestandes.

Das Merinofleischschaf eignet sich für Hüte-, Koppel- und Stallhaltung.

  • Typ: Merino
  • Bestand (2019): 146 Böcke/ 6.105 Mutterschafe
  • Verbreitung: ohne regionalen Schwerpunkt
  • Größe (m): 75 – 90 cm
  • Gewicht (m): 110 – 140 kg
  • Größe (w): 70 – 85 cm
  • Gewicht (w): 70 – 85 kg
  • Farbe: weiß
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: lang
  • behornt: nein
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 150 – 220 %
  • Vliesgewicht (w): 3,5 – 6 kg
  • Wollfeinheit: 22 – 28 µm
  • tägliche Zunahme: 300 – 400 g
  • Förderung: Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt

Merinolandschaf

Merinoschafe stammen ursprünglich aus Spanien. Ihr Name rührt vom Berber-Stamm der "Beri-Merines“ her, der im 12. Jahrhundert von Nordafrika nach Spanien kam und die Vorfahren der Merinos mitbrachte. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Merinos nach Deutschland eingeführt, um die hiesigen Rassen zu veredeln.

Die Merinolandschafe gehen aus Kreuzungen dieser spanischen Feinwollschafe mit den ursprünglichen süddeutschen Landschafrassen hervor. Heute ist das Merinolandschaf die am häufigsten vorkommende Schafrasse in Deutschland. Ihr Anteil am deutschen Schafbestand erklärt sich mit der problemlosen Haltung und vielseitigen Nutzung, der asaisonalen Brunst, den guten Muttereigenschaften und Säugeleistungen, der guten Marsch- und Pferchfähigkeit, guter Wollleistung sowie der hohen Gewichtszunahme; Futterverwertung und Schlachtkörperqualität.

  • Typ: Merino
  • Bestand (2021): 246 Böcke/ 11.911 Mutterschafe
  • Verbreitung: ohne regionalen Schwerpunkt
  • Größe (m): 85 – 95 cm
  • Gewicht (m): 125 – 160 kg
  • Größe (w): 70 – 85 cm
  • Gewicht (w): 70 – 100 kg
  • Farbe: weiß
  • Ohrform: hängend
  • Schwanz: lang
  • behornt: nein
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 150 – 200 %
  • Vliesgewicht (w): 4 – 5 kg
  • Wollfeinheit: 26 – 28 mµ
  • tägliche Zunahme: 400 – 500 g
  • Förderung: keine

Ostfriesisches Milchschaf

Der Ursprung dieser Milchschafrasse liegt in Ostfriesland. Dort wurden um 1850 die zwei beheimateten Schläge des Marschschafes, das Groninger- und das Friesenschaf, zu einem einheitlichen Typ zusammengefasst.
Das Ostfriesische Milchschaf ist ein sehr anpassungsfähiges Schaf mit vielseitigen Nutzungseigenschaften. Es ist die bedeutendste Milchschafrasse in Deutschland. Zahlreiche Zuchttiere werden in das europäische Ausland und nach Israel exportiert. Dort wird es entweder in Reinzucht gehalten oder an einheimische Rassen zur Verbesserung von Fruchtbarkeit und Milchleistung angepaart.

  • Typ: Milchschaf
  • Bestand (2021): 121 Böcke/ 2.366 Mutterschafe
  • Verbreitung: ohne regionalen Schwerpunkt
  • Größe (m): 80 – 90 cm
  • Gewicht (m): 110 – 130 kg
  • Größe (w): 70 – 80 cm
  • Gewicht (w): 70 – 100 kg
  • Farbe: weiß, schwarz-braun, gescheckt
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: lang, unbewollt
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 200 – 300 %
  • Vliesgewicht (w): 5 – 7 kg
  • Wollfeinheit: 32 – 38 mµ
  • Milchleistung: 400 – 600 kg
  • Fett: 5 – 6 %
  • Eiweiß: 4 – 5 %
  • tägliche Zunahme: 300 – 400 g
  • Förderung: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen

Rauhwolliges Pommersches Landschaf

Neben der Genügsamkeit und der Widerstandsfähigkeit machte vor allem die Wolle diese Rasse bekannt und beliebt. Sie ließ sich mit häuslichen Mitteln gut verarbeiten und gefiel wegen der ungewöhnlichen Farbe und ihrer Haltbarkeit.

Die Lämmer werden mit schwarzem, karakulähnlichem Fell geboren. Das Mischwollvlies besteht zu 30% aus verschiedenen Haartypen. Trotz vieler Kreuzungsversuche mit Fleischschafen konnte das Rauhwollige Pommersche Landschaf als Fleischerzeuger lange Zeit keinen Einfluss gewinnen. Durch die Einkreuzungen und durch die Konkurrenz von anderen Schafrassen ging der Bestand an reinrassigen Tieren zurück.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 150 Böcke/ 2.369 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Nord- und Ostdeutschland
  • Größe (m): 70 –75 cm
  • Gewicht (m): 70 – 80 kg
  • Größe (w): 60 – 65 cm
  • Gewicht (w): 55 – 65 kg
  • Farbe: grau, grau-blau, blau
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: lang
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 150 – 180 %
  • Vliesgewicht (w): 4 – 5 kg
  • Wollfeinheit: 34 mµ
  • tägliche Zunahme: 180 – 230 g
  • Förderung: Berlin, Brandenbrug, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt

Rhönschaf

Das Rhönschaf wurde erstmals in 1844 erwähnt und ist damit eine der ältesten Schafrassen Deutschlands. Es ist eine typische Landschafrasse der Mittelgebirgslagen, die ihren Ursprung in der Rhön, im Grenzgebiet von Bayern, Hessen und Thüringen hat.

Ab Ende des 19. Jahrhunderts ging der Bestand des Rhönschafes jedoch stark zurück. 1960 waren nur noch etwa 300 Tiere in Herdbüchern eingetragen. In der DDR wurde das Rhönschaf durch ein zentrales Zuchtprogramm systematisch zurückgedrängt. Man erkannte später jedoch den Wert der Schafrasse und gründete eine Zuchtgemeinschaft. Danach setzte ein Aufwärtstrend ein.

In den letzten Jahren wurde das Rhönschaf im Zuge des Regionalmarketings in der Rhön zu einem Sympathieträger der Region.  Es eignet sich besonders als Landschaftspfleger für raue Mittelgebirgslagen.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 119 Böcke/ 5.194 Mutterschafe
  • Verbreitung: Süd- und Ostdeutschland
  • Größe (m): 75 – 80 cm
  • Gewicht (m): 85 – 105 kg
  • Größe (w): 68 – 75 cm
  • Gewicht (w): 60 – 85 kg
  • Farbe: weiß mit schwarzem Kopf
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: kurz
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 130 – 150 %
  • Vliesgewicht (w): 3 – 4 kg
  • Wollfeinheit: 32 – 38 mµ
  • tägliche Zunahme: 250 – 300 g
  • Förderung: Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Schwarzköpfiges Fleischschaf

Das Schwarzköpfige Fleischschaf geht im Wesentlichen auf englische Fleischschafrassen wie Hampshire, Oxford und Suffolk zurück, die ab 1860 nach Deutschland eingeführt wurden. Es zählt neben dem Merinolandschaf zu den verbreitetsten Schafrassen in Deutschland, mußte aber nun trotzdem wegen sinkender Populationszahlen als gefährdet eingestuft werden.

Das Schwarzköpfige Fleischschaf eigent sich zur Hüte- und Koppelhaltung mit mittleren bis hohen Erträgen.

  • Typ: Fleischschaf
  • Bestand (2021): 199 Böcke/ 6.805 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Westdeutschland
  • Größe (m): 80 – 90 cm
  • Gewicht (m): 120 – 160 kg
  • Größe (w): 70 – 80 cm
  • Gewicht (w): 70 – 100 kg
  • Farbe: weiß mit schwarzem Kopf
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: lang
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 150 – 200 %
  • Vliesgewicht (w): 4 – 5 kg
  • Wollfeinheit: 33 – 35 µm
  • tägliche Zunahme: 400 – 500 g
  • Förderung: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen (ab 2024)

Skudde

Die Skudde ist die kleinste deutsche Schafrasse. Sie ist anspruchslos, robust und widerstandsfähig. Sie zählt zur Gruppe der kurzschwänzigen, nordischen Heideschafe. Ihren Ursprung hat diese seit langem bekannte bodenständige Landrasse in Ostpreußen und im Baltikum, weshalb sie auch "Heidschnucke der Masuren“ genannt wird.

Das Mischwollvlies besteht zu 30% aus verschiedenen Haartypen. Heute wird die Skudde gerne in der Landschaftspflege eingesetzt.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 166 Böcke/ 2.773 Mutterschafe
  • Verbreitung: ohne regionalen Schwerpunkt
  • Größe (m): 50 – 65 cm
  • Gewicht (m): 40 – 50 kg
  • Größe (w): 45 – 60 cm
  • Gewicht (w): 30 – 40 kg
  • Farbe: weiß, schwarz, seltener braun
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: kurz
  • behornt: Mutterschafe meist hornlos, Böcke mit Schneckengehörn
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 130 – 180 %
  • Vliesgewicht (w): 1,5 – 2 kg
  • Wollfeinheit: 31 mµ
  • tägliche Zunahme: 100 – 150 g
  • Förderung: Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen

Waldschaf

Das Waldschaf stammt vom Zaupelschaf ab. Restbestände blieben in den unwirtlichen Gebieten des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes bis zum österreichischen Mühl- und Waldviertel erhalten. In seiner jahrhundertelangen Entwicklung hat sich das Waldschaf den rauen Mittelgebirgslagen angepasst und hier seinen Lebensraum gefunden.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 55 Böcke/ 1.027 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Süddeutschland
  • Größe (m): 65 – 70 cm
  • Gewicht (m): 60 – 70 kg
  • Größe (w): 60 – 65 cm
  • Gewicht (w): 40 – 55 kg
  • Farbe: meist weiß, gelegentlich auch braun oder schwarz
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: lang
  • behornt: Böcke meist gehörnt, Mutterschafe gelegentlich
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 160 – 180 %
  • Vliesgewicht (w): 3 kg
  • Wollfeinheit: 35 – 40 mµ
  • tägliche Zunahme: 180 – 230 g
  • Förderung: Bayern, Nordrhein-Westfalen

Weiße Hornlose Heidschnucke

Die Weiße Hornlose Heidschnucke, auch "Moorschnucke“ genannt, stammt aus den Moorgebieten Niedersachsens, wo sie seit Jahrhunderten gezüchtet wird und vermutlich durch Einkreuzung von hornlosen Landschafen entstand. Sie gilt als anspruchslos, widerstandsfähig und leichtlammig und ist daher besonders zur Landschaftspflege und zum Einsatz in Feuchtgebieten und Mooren geeignet. Ihr Fundament und feste Klauen führen zu einer guten Marschfähigkeit, weshalb sie sich hervorragend als Landschaftspfleger eignen.

  • Typ: Landschaf
  • Bestand (2021): 80 Böcke/ 1.726 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Norddeutschland v. a. Diepholzer Moorniederung (Niedersachsen)
  • Größe (m): 65 – 70 cm
  • Gewicht (m): 65 –80 kg
  • Größe (w): 60 – 65 cm
  • Gewicht (w): 40 – 50 kg
  • Farbe: weiß
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: kurz, behaart
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 100 – 120 %
  • Vliesgewicht (w): 1,7 – 2,5 kg
  • Wollfeinheit: 37 – 39 mµ
  • tägliche Zunahme: 180 – 230 g
  • Förderung: Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt

Weißes Bergschaf (inkl. Geschecktes Bergschaf)

Das Weiße Bergschaf wurde aus den Bergschafrassen der Alpenländer gezüchtet. In Bayern hat es seinen züchterischen Ursprung im Werdenfelser Land, wo es zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Einkreuzung von Bergamaskern in das bodenständige Steinschaf entstand. Aufgrund enger Verwandtschaft ordnet der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen das Gescheckte Bergschaf dem Weißen Bergschaf zu. Die Gefährdungsbeurteilung erfolgt auf Basis der summierten Bestandszahlen.

Die Bergschafrassen sind in allen Gebirgsgegenden mit mehr als 900 mm Jahresniederschlag die dominierenden Rassen. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die gebirgigen Teile der Landkreise Oberbayerns und Schwabens von Berchtesgaden bis Lindau. Der Bestand des Weißen Bergschafes hat sich erfreulicherweise auch dank der Haltungsprämien stabilisiert.

Das Weiße und das Gescheckte Bergschaf sind an die Haltung in rauen Hochgebirgslagen angepasst.

  • Typ: Bergschaf
  • Bestand (2021): 83 Böcke/ 1.816 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Süddeutschland
  • Größe (m): 80 – 85 cm
  • Gewicht (m): 90 – 120 kg
  • Größe (w): 72 – 80 cm
  • Gewicht (w): 75 – 85 kg
  • Farbe: weiß
  • Ohrform: hängend
  • Schwanz: kurz
  • behornt: nein
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 170 – 200 %
  • Vliesgewicht (w): 4 – 6 kg
  • Wollfeinheit: 32 – 36 mµ
  • tägliche Zunahme: 300 g
  • Förderung: Bayern, Nordrhein-Westfalen

Weißköpfiges Fleischschaf

Das an raues Küstenklima gewöhnte Schaf geht auf ein bodenständiges Marschschaf der Nordseeküste des 19. Jahrhunderts zurück, in das verschiedene englische Fleischschafrassen, später auch Texelschafe, eingekreuzt wurden. Die Rasse gilt als widerstandsfähig, winterfest und robust bei Sturm und Regen.

Das Weißköpfige Fleischschaf eignet sich zur Koppel- und Hütehaltung auf ertragreichen Standorten, auch bei feuchtem, maritimen Klima.

  • Typ: Fleischschaf
  • Bestand (2021): 86 Böcke/ 1.757 Mutterschafe
  • Verbreitung: Schwerpunkt Norddeutschland
  • Größe (m): 80 – 85 cm
  • Gewicht (m): 110 – 150 kg
  • Größe (w): 70 – 80 cm
  • Gewicht (w): 70 – 100 kg
  • Farbe: weiß
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: lang
  • behornt: nein
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 180 %
  • Vliesgewicht (w): 5 – 6 kg
  • Wollfeinheit: 36 – 38 µm
  • tägliche Zunahme: 350 – 400 g
  • Förderung: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen

Letzte Aktualisierung 05.12.2024

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