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Das digitale Herdenmanagement für Schafe und Ziegen Serv.it OviCap unterstützt die Zucht sowie Profi- und Hobbyhaltungen. Seit Oktober 2024 ist das Managementtool über den jeweiligen Landesverband verfügbar. Das Tierwohl-Kompetenzzentrum (TWZ) Schaf hat es gemeinsam mit der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) und der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (vit) entwickelt.
Das digitale Herdenmanagement Serv.it OviCap bietet verschiedene Möglichkeiten zur Datenerfassung und gibt einen aktuellen Überblick über den eigenen Bestand. So kann das Weidetagebuch digital geführt werden, Ablammungen und durchgeführte Maßnahmen, wie Impfungen, und Auffälligkeiten erfasst und dokumentiert werden. Auch die Betriebsregistriernummer (VVVO-Nummer) kann verzeichnet werden.
Seit Oktober 2024 können sich alle Verbandsmitglieder in Deutschland durch ihren Landesschaf- oder Landesziegenzuchtverband für das Managementtool gegen Gebühr freischalten lassen. Anschließend ist das Managementtool, das für Herdbuchzüchter und Gebrauchstierhalter gleichermaßen geeignet ist, über den OviCap-Zugang auf dem PC, Tablet oder Smartphone nutzbar.
Folgendes kann das serv.it OviCap-Managementtool:
Darüber hinaus können Selektions- und Filterkriterien ausgewählt sowie weitere Funktionen nutzen genutzt werden, die gemeinsam mit Praktikern entwickelt wurden.
Serv.it OviCap-Managementtools ist als Web-App jederzeit und überall online nutzbar - egal auf welchem Endgerät. Sie muss nicht installiert werden und ist unabhängig vom Betriebssystem des Gerätes. Das Design passt sich der Bildschirmgröße an, sodass die Lesbarkeit auch bei einem Smartphone-Bildschirm gewährleistet ist.
Für einen schnellen und einfachen Zugriff auf das Managementtool kann es auf der Startseite des Endgerätes gespeichert und fortan wie eine App aufgerufen und genutzt werden.
Das serv.it OviCap-Managementtool wurde für alle Schaf- und Ziegenhaltende konzipiert. Anders als das OviCap Herdbuchprogramm ist das Managementtool auch für Gebrauchsschaf- und ziegenhalter sowie Hobbyhaltungen nutzbar.
Durch die Verknüpfung und Kommunikation des Tools mit dem Herdbuchprogramm OviCap sind die Herdbuchtiere aber automatisch im Managementtool hinterlegt. Die Meldungen an den jeweiligen Verband, welche bisher über das Herdbuchprogramm getätigt wurden, können nun auch über das Managementtool erfolgen.
Gebrauchstiere können selbstständig in das Managementtool einpflegt werden; per Einzeltiererfassung oder durch das Hochladen einer Tabelle.
Verwechslungsgefahr besteht nicht: Hat ein Betrieb sowohl Herdbuch- als auch Gebrauchstiere, unterscheiden sich diese im Managementtool aufgrund einer farblichen Differenzierung auf einem Blick.
Bei bei der Auflistung des eigenen Bestandes sind sowohl die ganze Herde als auch die Herdbuch- oder Gebrauchstiere separat einsehbar. werden. So ist die Übersichtlichkeit für die Herdbuchzucht eines Betriebes weiterhin gegeben.
Mit dem serv.it OviCap-Managementtool können Maßnahmen an der gesamten Herde oder einer kleineren Gruppe digital festgehalten werden. Entsprechende Aktionen sind dazu wählbar.
Bei Bedarf können Informationen wie das Entwurmungsmittel hinterlegt und direkt vor Ort die behandelten Tiere anhand ihrer individuellen Kennzeichnung oder des Standortes hinzugefügt werden. Eine digitale Erfassung von Behandlungen führt zu einem besseren Überblick über behandelte Tiere, Behandlungsintervalle oder anstehende Arbeiten.
Die eingepflegten Informationen sind anschließend jederzeit in der Historie des Einzeltieres einsehbar. Ein übersichtliches Diagramm, das alle eingetragenen Diagnosen enthält, ermöglicht zusätzlich eine gute Übersicht über den Gesundheitsstatus der Herde.
Bei Bedarf kann ein bestimmter Zeitraum herausgefiltert werden und ein gesuchtes Tier anhand der standardisierten und hinterlegten Bezeichnungen wiedergefunden werden.
Neben den bereits aufgeführten Möglichkeiten des serv.it OVICAP Managementtools kann auch ein Weidetagebuch anlegt werden. Dazu werden betriebsindividuelle Standorte hinterlegt und Tiere hinzugefügt:
Das geschieht entweder einzeln anhand der VVVO-Nr. bzw. der betriebsindividuellen Kennzeichnung, anhand der zugeordneten Deckgruppe oder nach Filterkriterien wie Geschlecht und Ablammdatum.
Ziehen die Tiere auf eine neue Weidefläche um, kann die entsprechende Tiergruppe zum neuen Standort verschoben werden.
In der Historie bleiben der vorherige Standort sowie die darauf befindlichen Tiere erhalten, sodass eine Rückverfolgung der Flächennutzung möglich ist.
Die Planung der Ablammzeit beginnt bereits mit der Zusammenstellung einer Deckgruppe.
Hierzu bietet das serv.it OviCap-Managementtool die Möglichkeit, ein Deckregister anzulegen. Bereits bei der Einteilung der Deckgruppen kann im Managementtool hinterlegt werden, welches Mutterschaf oder welche Mutterziege von welchem Bock gedeckt wird.
Nach Anlage eines oder mehrerer Deckregister bietet das Managementtool einen Überblick über folgende Gruppen:
Bei letzteren handelt es sich um Muttertiere, welche zwar im Deckregister erfasst worden sind, aber nicht abgelammt und somit nicht aufgenommen haben. Eine wichtige Information im Hinblick auf die Selektion.
Wenn die Muttertiere lammen, ist die Zeit immer knapp. Auch in dieser turbulenten Phase kann das serv.it OviCap-Managementtool helfen.
Die Lämmer können direkt im Stall am Muttertier dem Bestand hinzugefügt werden. Dazu wird die Aktion "Ablammung erfassen“ ausgewählt, das Muttertier aufgerufen und wenn möglich, noch der zugehörige Bock ausgewählt. Sofort können die Daten des Lamms oder der Lämmer aufgezeichnet werden.
Durch das Hinterlegen einer individuellen Lammkennzeichnung kann jedes Lamm eindeutig einem Muttertier zugeordnet werden. Nach einer späteren Umkennzeichnung auf eine VVVO-Nr. bleiben diese Daten und die Verknüpfung zum Muttertier erhalten.
Die Nachvollziehbarkeit der Abstammung wird somit gewährleistet, denn nur durch eine lückenlose Dokumentation und Kennzeichnung ist ein Zuchtfortschritt – egal ob Herdbuch- oder Nicht-Herdbuchbetrieb – möglich.
Die Dokumentation im Managementtool ist dabei wesentlich übersichtlicher als in einem Stallbuch und Verwandtschaftsgrade können mit wenigen Klicks nachvollzogen werden.
Durch Zu- oder -verkäufe und Todesfälle verändert sich der Bestand. Die Nachvollziehbarkeit dieser Bewegungen ist enorm wichtig.
Im neuen serv.it OviCap-Managementtool können sowohl Verkäufe als auch das Verenden eines oder mehrerer Tiere in wenigen Schritten erfasst werden. Bei gleichzeitigem Verkauf mehrerer Tiere können diese zunächst vorgemerkt und anschließend einem Käufer oder einer Käuferin zugeordnet werden.
Auch das Erstellen von Begleitdokumenten ist mit dem Managementtool möglich. Das Anlegen eines privaten Käuferpools, auf den bei erneuten Geschäften zurückgegriffen werden kann, erleichtert die Arbeit zusätzlich.
Ebenso kann der Tod eines Tieres digital erfasst und mit einer Ursache oder Bemerkung hinterlegt werden. Das Tier erscheint nun nicht mehr im Bestand, die Daten bleiben jedoch erhalten und sind jederzeit einsehbar.
Ein Arbeitsschwerpunkt des Projekts Tierwohl-Kompetenzzentrum Schaf war es, einen nachhaltigen Beitrag zur Digitalisierung in der Schafhaltung zu leisten. Mit Blick auf die Selektionskriterien – auch in Gebrauchsschafherden – wird deutlich, dass eine generationsübergreifende Datenerhebung die Grundlage für einen guten Zuchtfortschritt darstellt.
Ebenso können durch die konsequente Erfassung von Merkmalen und Auffälligkeiten Potentiale besser erkannt und für die Zucht genutzt werden. Langfristig werden so Leistungen, Tierwohl und Tiergesundheit verbessert.
Weitere Informationen zum Managementtool, unter anderem zum Zugang und jährlichen Kosten, erhalten Schaf- und Ziegenhaltende über ihren jeweiligen Landesschaf und Landesziegenzuchtverband. Diese übernehmen zukünftig auch die Betreuung des Tools.
Letzte Aktualisierung 27.11.2024