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In Geflügelställen ist eine Rettung der Tiere im Brandfall oft kaum möglich. Vorbeugendem Brandschutz kommt daher eine zentrale Bedeutung zu.
Ein Brand in einem Geflügelstall bedeutet meist den sicheren Tod für die Tiere. Im Gegensatz zu Großtieren wie Rindern oder Pferden können Masthühner oder Legehennen durch die Feuerwehr nicht aus dem Stall geführt oder getrieben und damit nicht gerettet werden. Und wenn stehen für gerettete Tiere meist keine Ersatzstallungen zur Verfügung. Dazu kommen Rauchentwicklung und Hitzeeinwirkung. Bei einem Brand im Dachraum kommen die Tiere schon allein durch Schadgase ums Leben, obwohl der Stallinnenraum selber noch gar nicht im Vollbrand steht. Überlebende Tiere müssen aufgrund der Brandschäden getötet werden und sind auch nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet. Umso wichtiger ist deswegen der vorbeugende Brandschutz.
Mit geeigneten Maßnahmen lassen sich Brandrisiken reduzieren.
Vor allem bei älteren landwirtschaftlichen Gebäuden und Ställen gibt es Mängel beim vorbeugenden Brandschutz. Zum Beispiel, wenn brandschutztechnische Abtrennungen zwischen den einzelnen Stallabschnitten fehlen oder wenn einzelne Gebäude so nahe beieinander stehen, dass Brände überspringen können. Auch über engstehende Bedachung können Brände weitergeleitet werden.
Ein Brandrisiko ist auch hoch brennbares Material wie Stroh und andere Einstreu. Diese sollte nicht direkt neben dem Stall oder gar unter demselben Dach gelagert werden. Dies würde eine Brandausbreitung weiter beschleunigen.
Erhöhte Brandgefahr besteht oft auch in Heizungs- oder Brennstoffräumen. Sie müssen deswegen mit Schutzvorrichtungen wie Brandschutztüren versehen werden.
In Geflügelställen muss insbesondere darauf geachtet werden, dass die Gasstrahler, die oft zur Heizung des Masthühnerstalles verwendet werden, geprüft und in einem guten technischen Zustand sind.
Feuergefährliche Arbeiten wie Schweißen, Löten, Schleifen oder Arbeiten mit Schneidbrennern sind grundsätzlich mit besonderer Sorgfalt auszuführen.
Der Technikraum, in dem sich elektrische Anlagen, Schaltschränke, Frequenzumrichter oder die Lüftungssteuerung befinden, sollte mit einer Brandschutztür und feuerhemmender Decke und Wänden ausgestattet sein.
Für eine Brandfrüherkennung sorgen Rauchmelder, Kameras und nicht zuletzt ein funktionierender Alarm per Smartphone. So kann auch schon bei einem Entstehungsbrand, beispielsweise durch einen Schwelbrand an einem Kabel schnell reagiert werden und Ställe und Tiere vor größeren Schäden geschützt werden.
Fehlerhafte Elektrik zählt zu den häufigsten Brandursachen in Geflügelställen. Ein regelmäßiger Elektrizitäts-Check (E-Check) hilft Bränden vorzubeugen. Hierbei werden die elektrischen Anlagen durch fachkundige Handwerker oder Ingenieure untersucht. Ziel ist es, Schwachstellen wie lose Klemmverbindungen, Kabelbrüche, Überlastungen, defekte Kabelummantelungen, unisolierte Kabel oder Störlichtbogen durch Spannungsüberschlag aufzudecken.
Wichtig im Hinblick auf vorbeugenden Brandschutz ist auch die Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr. Für die Feuerwehrleute ist es gut, wenn sie sich schon im Vorfeld eines eventuellen Brandes mit den Gegebenheiten vor Ort befassen können. Oft ist im Außenbereich beispielsweise die Löschwasserversorgung ein Schwachpunkt. Müssen erst lange Schlauchstrecken zu Teichen, Bächen oder Flüssen gelegt oder Tankfahrzeuge zum Brandort geschickt werden, kann sich der Brand weiter in dieser Zeit weiter ausbreiten. Bei einer Ortsbegehung sollten folgende Fragen geklärt werden:
Es bleibt festzustellen: Mastgeflügel kann aus vielen Ställen bei Bränden nicht gut evakuiert oder gerettet werden. Es kann aber einiges dafür getan werden, die Brandgefahr vorbeugend weiter zu reduzieren.
Letzte Aktualisierung 20.09.2021