Die Mäster wünschen große einheitliche Ferkelpartien, welche man mit konstanten Abferkelrhythmen bei Sauengruppen erreicht. In unserem Betrieb arbeiten wir in einem Wochenrhythmus, das heißt, wir setzen jede Woche Sauen ab, bei uns werden jede Woche Sauen belegt und es ferkeln auch jede Woche Sauen. Das macht es uns enorm einfach, Jungsauen, aber auch Umrauscher oder nicht zyklische Sauen wieder einzugliedern. Man setzt einfach an einem Tag X die Sauen bzw. Ferkel ab – wenn die Sau etwas vor der Gruppe geferkelt hat, hat sie halt etwas länger als vier Wochen gesäugt. Hat sie nach der Gruppe geferkelt, sind die Ferkel mit etwas über drei Wochen in der Regel alt genug, um abgesetzt werden zu können, so dass die Sau über das Absetzen wieder in die Gruppe kommt. Wir haben mit unserer Bestandsgröße die Möglichkeit, trotz des wöchentlichen Rhythmus relativ große Ferkelpartien abzusetzen.
Kleinere Betriebe müssen dafür zu einem Mehrwochenrhythmus greifen. Hier haben die verschiedenen Rhythmen alle ihre Vor- und Nachteile. Bezüglich der Rausche ist ein 3-Wochenrhythmus vorteilhaft, da er im Rhythmus mit den Sauen arbeitet, die alle 21 Tage in die Rausche kommen. Zudem ist es mit einer vorgegebenen Säugezeit von 4 Wochen leicht, Sauen, die außer der Reihe rauschen, über das Absetzen wieder einzugliedern. Das ist bei einem 2- oder 4-Wochenrhythmus wesentlich schwieriger.
Was schätzen Sie, wie weit verbreitet ist der Einsatz von PMSG/eCG in der deutschen Schweinezucht?
Da bin ich ehrlich gesagt überfragt. Stand 2017 wurden im Zeitraum 2013 bis 2016 rund 3,8 Millionen Einzeldosen zur Behandlung von Schweinen eingesetzt. In den Jahren haben wir noch etwa 2 Millionen Sauen in Deutschland gehalten, die etwa 2,4 Würfe pro Jahr machen. Nach meiner Rechnung hätten demnach nicht einmal 20 Prozent der Sauen PMSG/eCG erhalten.
Verzichten Sie in Ihrem Betrieb auf den Einsatz von PMSG/eCG und wenn ja, seit wann?
Wir haben noch nie regelmäßig PMSG/eCG in unserem Betrieb eingesetzt. Bis vor 7 Jahren haben wir es bei einzelnen Sauen eingesetzt, die nach dem Absetzen nicht gerauscht haben. Es war bei uns damals in der tierärztlichen Praxis eine übliche Methode, vergleichbar mit OvSynch bei den Kühen, also dem Schema der Ovulationssynchronisation mit terminierter Besamung. Jedoch fand ich die Erfolgsquoten nicht überzeugend. Wenn die Sauen rauschen, hätten sie es vermutlich auch ohne PMSG/eCG getan; und die, die nicht rauschen, rauschen halt nicht. Von denen trennen wir uns nun.
Welche Alternativen nutzen Sie in Ihrem Betrieb?
Feste Arbeitsrhythmen sind wichtig. Wir setzen immer zum gleichen Zeitpunkt ab – mittwochs morgens 5 Uhr werden die Sauen abgesetzt. Am Dienstag erhalten unsere Sauen, die normalerweise zweimal täglich gefüttert werden, nur eine Mahlzeit. Des Weiteren kann man mit der Fütterung und Licht die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen. Wir arbeiten im Deckzentrum mit einem Lichtprogramm. Im Deckzentrum ist über den Köpfen der Sauen eine Lichtleiste angebracht inklusive Zeitschaltuhr. Außerdem setzen wir eine Flushing-Fütterung ein. Ziel der Flushing-Fütterung ist es, durch eine gesteigerte Energieversorgung die Ovulationsrate der Sau zu erhöhen. Wir arbeiten mit einem Deckzentrumfutter und Dextrose. Letztlich geht es um eine optimale Energieversorgung nach dem Absetzen. Die Aufnahme von Stärke und Zucker führt zu einem Anstieg des Insulinspiegels im Blut. Insulin wiederum steigert die Produktion von LH und FSH, so dass sich die Ovulationsrate erhöht und die Rausche verbessert.