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Die moderne Schweinehaltung unterliegt einem ständigen Wandel. In der Vergangenheit lag ihr Fokus primär darauf, qualitativ hochwertiges Schweinefleisch zu einem günstigen Preis anzubieten, was zu einer Schweinehaltung geführt hat, die sehr effizient arbeitet und technisch weit entwickelt ist. Schweinehaltende Betriebe sind heute sehr spezialisiert und arbeiten auf einem hohen Niveau der Arbeitswirtschaftlichkeit und Leistung.
Trotz jahrzehntelanger Zuchtarbeit unterscheiden sich die Verhaltensweisen des Hausschweins nicht wesentlich von denen seiner Vorfahren, des Wildschweins. Die Haltungsumwelt in vielen, modernen Ställen wird den Verhaltensansprüchen des Schweins nicht gerecht. Die Folgen sind Verhaltensstörungen wie zum Beispiel Schwanzbeißen, die in jüngster Vergangenheit zunehmend Aufmerksamkeit erhalten.
Jahrzehntelang wurden Schweine in Deutschland überwiegend kupiert. Damit der Umstieg gelingt, ist ein Herantasten und Üben notwendig. In den MuD Tierschutz wurden Maßnahmen auf ihre Praxistauglichkeit getestet.
Während sich bei der Haltung von Sauen im Wartebereich und auch im Deckbereich Gruppenhaltungssysteme deutschlandweit in der Praxis etabliert haben, wird die Gruppenhaltung ferkelführender Sauen kaum umgesetzt und auch sehr kontrovers diskutiert.
Laut Gesetzgebung müssen Sauen nach der Belegung bis kurz vor dem Abferkeln in Gruppen gehalten werden. Dabei gibt es Mindestanforderungen an Platzbedarf, die Bodengestaltung und an die Raufuttergabe und Beschäftigung.
Durch die Produktion von Pheromonen kann es im Fleisch von Ebern zu Geruchs- und Geschmacksabweichungen kommen. Da dies von deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern abgelehnt wird, wurden bisher zur Qualitätssicherung männliche Ferkel kastriert.
Das Kupieren der Schwanzspitze stellt eine seit Jahrzehnten routinemäßige Maßnahme dar, um Schwanzbeißen vorzubeugen. Es ist jedoch im Sinne des Tierschutzes, dass auf derartige nicht-kurative Eingriffe verzichtet wird und das Halten von Langschwanz-Tieren funktioniert.
Die Brunstsynchronisation spielt in der Schweinehaltung eine wichtige Rolle. Fehlende, verspätete oder ungenutzt verstrichene Brunsteintritte einzelner Sauen erschweren das Herdenmanagement und verringern die Wirtschaftlichkeit in der Ferkelerzeugung. Sie bietet Vorteile, wie eine bessere Planbarkeit von Arbeitsabläufen (z. B. Geburtsüberwachung), ein effektiveres Hygienemanagement (Rein-Raus-Verfahren) und die Bereitstellung von einheitlich großen Ferkelgruppen aus einer Herkunft.