Neben dem Zugang zum Futter und der Futtermenge spielt auch die Futterkonsistenz eine wichtige Rolle in Bezug auf das Tierwohl.
Trocken, breiförmig oder flüssig – in der Praxis sind Techniken aller Futterkonsistenzen vertreten und werden dort auch in Zukunft ihre Berechtigung haben. Welchem System der Vorzug gegeben wird, hängt meist von den Vorlieben des Betriebsleiters und den jeweiligen betrieblichen Voraussetzungen ab. Die Trockenfütterung ist günstiger in der Anschaffung und die Technik weniger aufwändig. Sie ist häufig das System der Wahl, wenn der technische Aufwand zur Ausrüstung bestehender Ställe sowie die Störanfälligkeit der Technik geringgehalten werden soll. Größere Betriebe setzen dagegen zunehmend auf Flüssigfütterung. Ihr Vorteil liegt darin, dass lange Futterwege überbrückt und zudem günstige Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie oder Mais in Form von CCM eingesetzt werden können. Für Kombibetriebe, die in einem Betriebsbereich bereits eine Flüssigfütterung haben, bietet es sich meistens an, diese auch auf den anderen Bereich zu erweitern.
Trockenfütterung
Wie bereits ältere Untersuchungen zeigen, sind trocken gefütterte Schweine nachweislich ruhiger und weniger gestresst als solche, die flüssig gefüttert werden. Das liegt daran, dass die Trockenfütterung die Schweine länger beschäftigt als eine Flüssig- oder Breifütterung. Die trockengefütterten Schweine nehmen mehr Futter auf und brauchen für das Fressen auch länger, weil sie zwischendurch immer wieder zur Tränke müssen, um Wasser aufzunehmen. Dadurch verlängert sich die Futteraufnahmezeit um mehr als 30 Prozent.
Dieser Vorteil der Trockenfütterung darf allerdings nicht unabhängig von der Anzahl der Fressplätze betrachtet werden, wie Versuche mit Aufzuchtferkeln zeigen: Gibt es weniger Fressplätze als Tiere, kann sich die längere Beschäftigung durch das Trockenfutter auch nachteilig auswirken. Denn durch das längere Fressen werden die potenziellen Opfertiere an der Fressstelle „biologisch fixiert“, wodurch die in zweiter Reihe wartenden Tätertiere leichteres Spiel haben.