Im Verbundprojekt CeratoVirPlus führen das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein Gnitzen-Monitoring durch.
Hierbei wird das Vorkommen von Gnitzen auf landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland räumlich und zeitlich erfasst. Gefangene Gnitzen werden im Labor genauestens untersucht und auf das Vorkommen von Krankheitserregern analysiert. Der genaue Titel des Projekts lautet: Gnitzen (Ceratopogonidae)-übertragene Viren als wichtige Einflussfaktoren auf die Nutztierhaltung in Deutschland – Monitoring, Bionomie, Genetik und Infektion.
Auf www.gnitzenmonitoring.de können sich Interessierte über Gnitzen, die von ihnen übertragenen Krankheiten und die laufenden Projektarbeiten sowie bisherige Ergebnisse informieren. Um die Projektziele zu erreichen, sind die Forschenden auch auf die Unterstützung von Landwirtinnen und Landwirten angewiesen. Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Datenlage zum Vorkommen und zur Verbreitung einheimischer Gnitzenarten und von ihnen übertragener pathogener Viren, um die infektiologischen und epidemiologischen Zusammenhänge besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
Möchten Sie etwas über das Gnitzenvorkommen in Ihrem Betrieb erfahren? Dann kontaktieren Sie die Forschenden über Gnitze@zalf.de.
Gnitzen sind als Vektoren an der Übertragung von Krankheitserregern von Mensch und Tier beteiligt. Sie können unter anderem Viren, wie beispielsweise das Blauzungenvirus (BTV), übertragen. So spielen sie auch bei dem aktuell andauernden BTV-3-Ausbruch eine entscheidende Rolle in der Verbreitung des Virus und haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit landwirtschaftlicher Nutztiere in Deutschland.
Mehr Informationen zum Verbundprojekt CeratoVirPlus
Projektwebsite zum Gnitzenmonitoring CeratoVirPlus
Hintergrund
Das Bundesprogramm Nutztierhaltung wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiiert und ist ein zentraler Bestandteil der Nutztierhaltungsstrategie des Bundes. Ziel ist die konsequente Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen zur Verbesserung des Tierwohls und der Reduktion negativer Umweltauswirkungen.