Das Nachweisverfahren basiert auf einem sogenannten Biomarker. Dabei handelt es sich laut Pressemeldung der Universität Leipzig um ein spezifisches Protein, das aus einwandernden Entzündungszellen freigesetzt wird – zum Beispiel, wenn eine Kuh an Mastitis erkrankt ist. Mithilfe dieses "molekularen Wistleblowers" könnten Euterentzündungen bei Milchkühen bereits im subklinischen Stadium eindeutig diagnostiziert werden. Der Nachweis erfolge unkompliziert in Milchproben, ohne dass invasive Eingriffe am Tier erforderlich seien. Auf diese Weise sei es möglich, bereits Tage vor den eigentlichen Krankheitssymptomen Risikotiere eindeutig zu identifizieren und individuell zu behandeln. Ein frühzeitiges Erkennen solcher entzündlichen Erkrankungen könne somit dabei helfen, den Antibiotikaeinsatz in der Milchviehhaltung erheblich zu senken und die Milchleistung zu steigern.
Aktuell arbeitet das Forscherteam an einer Weiterentwicklung des Testverfahrens, um eine einfache und patientennahe Vorort-Diagnostik zu ermöglichen. Perspektivisch soll die Anwendung auf unterschiedliche Matrizes wie Blut, Kot oder Harn erweitert und für unterschiedliche Spezies validiert werden.
Weiter Informationen unter "Molekulare Whistleblower": Biomarker ermöglichen frühe Diagnose bei Euterentzündung der Milchkuh, Universität Leipzig