Heimische Proteinfuttermittel wie Erbsen, Ackerbohnen oder Lupinen sind in den Rationen von Milchkühen eher selten zu finden. Hauptverantwortlich dafür ist vor allem die geringe Preiswürdigkeit gegenüber den bewährten Extraktionsschroten. Zu geringe Erträge bei hohen Kornverlusten beim Mähdrusch, diverse phytosanitäre Probleme mit erzwungen langen Anbaupausen, hohe Trocknungskosten und eine im Vergleich zu den Extraktionsschroten zu geringe Proteinbeständigkeit in den Vormägen der Wiederkäuer sind nur einige der genannten Hemmnisse.
Wie man die Preiswürdigkeit von Erbse und Ackerbohne steigern und damit attraktiver machen kann, wird seit einigen Jahren im Projekt "SilaToast" des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie untersucht. Das Ziel der Forschenden ist es, die Einsatz- und letztlich Preiswürdigkeit von Erbse und Ackerbohne zu steigern und damit attraktiver zu machen. Die Forschenden hinterfragen eine neue Idee der hofeigenen Aufbereitung der Leguminosenkörner. Eine frühe Ernte soll zunächst die Kornverluste bei der Ernte minimieren. Durch Silierung statt Trocknung kann das erntefeuchte Korn auf dem Hof behalten und kostengünstig gelagert, konserviert und fütterungsfertig zerkleinert werden. Letztlich soll durch ein hydrothermisches hofeigenes Ausbereitungsverfahren der UDP-Gehalt der silierten Körnerleguminosen weiter stabilisiert werden.
Ob ein derartiges Verfahren erfolgreich sein kann, wurde in umfangreichen Untersuchungen zum Futterwert, zur Konservierung und Aufbereitung und letztlich zum Erfolg in der Milchkuhfütterung in Köllitsch untersucht. Im Infoportal proteinmarkt.de stellen die Wissenschaftler erste Ergebnisse der praktischen Anwendung des Verfahrens vor:
Ergebnisse aus dem Köllitscher Fütterungstest – Aufbereitete Erbsen in Milchkuhrationen