Der Rückgang der Konsumeiererzeugung führte unter anderem zu einem Anstieg der Importe von Schaleneiern und Eiprodukten um gut sechs Prozent und zu einem Rückgang des Selbstversorgungsgrades auf 73 Prozent.
Während der Verbrauch im Jahr 2022 auf 230 Eier pro Person gesunken war, stieg der Bedarf im Inland 2023 wieder an. Der Nahrungsverbrauch wuchs insgesamt auf 19,9 Milliarden Eier, was einem Plus von drei Prozent entspricht. Dies ist sowohl auf den Bevölkerungszuwachs als auch auf die gestiegene Nachfrage zurückzuführen. Als mögliche Gründe für die gestiegene Nachfrage nennt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) ein sparsameres Verbraucherverhalten; so könnte das Ei im Zuge der Inflation als günstiges Nahrungsmittel gedient haben. Ein weiterer Grund könnte die Ausbreitung der flexitarischen Ernährung - weniger Fleisch, dafür mehr Eier - sein.
Legehennenbestand weiterhin über 50 Millionen
Der Bestand an Legehennen lag auch 2023 mit 50,25 Millionen noch über der im Vorjahr erstmals erreichten Marke von über 50 Millionen (2022: 50,4). Darin enthalten ist eine vom BZL hinzu geschätzte Anzahl an Legehennen in Kleinbeständen mit weniger als 3.000 Haltungsplätzen. Das BZL geht davon aus, dass – entgegen der Entwicklung in den vergangenen Jahren – neben den Beständen mit mehr als 3.000 Legehennen auch Kleinbestände nicht weiter ausgebaut oder sogar abgebaut wurden.
Bei einem leichten Rückgang der Legeleistung auf 291 Eier je Henne wurden im vergangenen Jahr 14,6 Milliarden Konsumeier erzeugt (-0,8 Prozent). Zurückzuführen ist dieser leichte Rückgang auf den weiteren Ausbau der Haltungsformen mit Auslauf. Damit konnte der Inlandsbedarf zu 73 Prozent aus heimischer Ware gedeckt werden (-3 Prozentpunkte).
Außenhandel: Hohe Inlandsnachfrage lässt Importe wieder steigen
Die Importe von Schaleneiern stiegen geschätzten Angaben zu Folge 2023 um knapp acht Prozent, die von Eiprodukten (Vollei, Eigelb und Eiweiß, flüssig, getrocknet, gefroren) um vier Prozent. Von den Schaleneiern stammten 75 Prozent aus den Niederlanden, gefolgt von Polen (12 Prozent), Dänemark und Belgien (je drei Prozent). Erstmals trat Rumänien mit rund drei Prozent der Lieferungen als Herkunftsland in Erscheinung.
Aufgrund des hohen Bedarfs im Inland – insbesondere an Eiern, die ohne Kükentöten produziert wurden – sanken die Ausfuhren von Eiprodukten um knapp 19 Prozent, die von Schaleneiern um vier Prozent.
Die Versorgungsbilanz Eier sowie die Berichte zur Markt- und Versorgungslage Eier sind unter www.ble.de/eier zu finden.