Milchproduzierende Betriebe haben als Marktteilnehmer in der Regel eine geringere Verhandlungsmacht als Molkereien. Alternative Absatzwege sind aufgrund der Verderblichkeit der Milch kaum vorhanden. Landwirtinnen und Landwirte erhalten Milchpreise, welche oftmals nicht die Produktionskosten decken. Sie erfahren erst Wochen nach der Ablieferung, welchen Preis sie erhalten.
Deswegen ist es so wichtig, die Stellung der Milcherzeugerinnen und -erzeuger in der Wertschöpfungskette zu stärken und Strukturen, die sie benachteiligen zu ändern. Daher hat das BMEL sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen so zu verändern, dass die Lieferbeziehungen möglichst ausgewogen gestaltet werden.
Ein ebenso wichtiges Ziel ist eine nachhaltige und möglichst klimafreundliche Milcherzeugung. Auf der einen Seite stößt die Rinderhaltung klimaschädliche Treibhausgase aus. Auf der anderen Seite unterstützt eine nachhaltige Rinderhaltung auf extensivem Grünland mit einem ganzheitlichen Weidemanagement gleichzeitig den Humusaufbau, die Biodiversität und das Klima – das will das BMEL fördern.
Grundsätzlich soll sich die Entwicklung der Tierbestände an der Verfügbarkeit von Grünlandflächen orientieren. Die Zahl der gehaltenen Tiere soll in Einklang mit den Zielen des Klima-, Gewässer- und Emissionsschutzes stehen und der Kreislaufwirtschaft dienen.
Landwirtinnen und Landwirte sollen für ihre Erzeugnisse kostendeckende und auskömmliche Preise erzielen. Insbesondere höhere Nachhaltigkeitsstandards müssen finanziert werden. Für mehr Klima- und Tierschutz sowie die Unterstützung für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten oder Direktvermarktung ist auch staatliche Förderung nötig.
Auch die Tiergesundheit spielt eine entscheidende Rolle, um den ökonomischen Erfolg der Betriebe sicherzustellen. Daher fördert das BMEL Forschungsprojekte im Bereich Tiergesundheit und Tiergenetik/-zucht – insbesondere zu Robustheit und Tiergesundheit.
Lesen Sie hier das Follow Up der BMEL-Milchkonferenz 2023
Quelle: BMEL