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Aufgrund der problematischen Entwicklung der Wirksamkeit von Antibiotika (Resistenz-Problematik) sollen Maßnahmen zur Reduzierung des Einsatzes von antibakteriell wirksamen Arzneimitteln in der Geflügelhaltung aufgezeigt werden, um effizient im Tierschutz voranzukommen und die Gesundheit von Mensch und Tier zu bewahren.
Um den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren und damit der Bildung von Resistenzen vorzubeugen verfolgen das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Deutsche Antibiotikaresistenzstrategie (DART 2020).Im Allgemeinen sind die Einsatzmengen von Antibiotika in der Nutztierhaltung bereits seit Jahren rückläufig (1.706 t in 2011 gesunken auf 670 t in 2020). Im Gegensatz zu den anderen Nutztierarten ist der Einsatz in der Geflügelhaltung jedoch nach wie vor hoch (Masthühner 52 t und Mastputen 56 t, Zahlen für das Jahr 2022, Quelle: BfR). Die bisherigen Maßnahmen zur Optimierung von Haltungs- und Managementbedingungen scheinen daher nicht ausreichend und ein genereller Verzicht auf den Einsatz von Antibiotika ist aus Gründen des Tierschutzes abzulehnen.
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) suchte im Auftrag des BMEL Projektnehmer mit Ideen/Konzepten für die Antibiotikaminimierung in der Masthühnerhaltung, die als Wissensvermittler mit Tierschutzbezug den Wissenstransfer von Erkenntnissen aus aktuellen Forschungsvorhaben in die landwirtschaftliche Praxis zu übernehmen.
Ziel der Förderung ist es, das Auftreten behandlungsbedürftiger bakterieller Infektionserkrankungen in geflügelhaltenden Betrieben zu minimieren und auf diesem Weg die Grundvoraussetzung für den reduzierten Einsatz antibakteriell wirksamer Arzneimittel zu schaffen.
In die geförderten Vorhaben sollen Praxisbetriebe mit eingebunden werden, welche den Antibiotikaeinsatz in ihren Beständen bereits erfolgreich durch innovative Maßnahmen, optimiertes Management sowie optimierte Haltungsbedingungen nachhaltig minimiert haben. Zudem sind weitere praktische Erfahrungen zu generieren. Neben Maßnahmen in den Bereichen „Haltung“ und „Management“ sollen auch die Aspekte „Tiergenetik“ sowie mögliche alternative Prophylaxe- und Therapiemaßnahmen berücksichtigt bzw. optimiert werden. Die umgesetzten Maßnahmen werden unter Praxisbedingungen evaluiert und durch die Projektnehmer („Wissensmittler“) gebündelt und für weitere geflügelhaltende Betriebe zugänglich gemacht.
Durch neuartige Formen des Wissenstransfers sollen das Wissen und die Erfahrungen für ein breites Fachpublikum aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Dies kann u.a. in Form von praxisgerechten Handlungsanweisungen, Veranstaltungen, Studienreisen oder Exkursionen für Landwirte und Berater erfolgen. Durch die Betriebsbesichtigungen und Demonstrationen vor Ort können sich die Beteiligten Fachwissen aneignen und sich mit Fachkolleginnen und -kollegen über Erkenntnisse austauschen. Der Wissenstransfer selbst und besonders dessen nachhaltige Wirkung sind zu evaluieren.
Das Ziel des Projekts besteht darin, durch einen gezielten Wissenstransfer zwischen Tierhaltenden Risikobereiche und Optimierungspotentiale im Betriebsmanagement zu identifizieren und von Betrieben mit niedrigem Antibiotikaeinsatz zu lernen. Dies soll dazu beitragen, die Häufigkeit bakterieller Infektionserkrankungen zu senken und damit die Notwendigkeit einer Antibiotikaanwendung nachhaltig zu reduzieren.
Ziel des Projektes ist es, durch das Verfahren des Schlupf im Stall eine Steigerung der allgemeinen Tiergesundheit zu erhalten und somit das Auftreten behandlungswürdiger bakterieller Infektionskrankheiten und folglich den Einsatz antibakteriell wirksamer Arzneimittel zu minimieren.
Antibiotikaminimierung in der Masthühnerhaltung durch "Schlupf im Stall"
Ziel des Projektes ist es, vorhandenes Wissen zu alternativen Prophylaxemaßnahmen zu bündeln und innovative Ansätze in der Praxis zu erproben. Dabei wird untersucht, ob mit Hilfe von naturstoffbasierten Futtermittelzusatzstoffen, Einstreuzusätzen und Ergänzungsfuttermitteln das Auftreten bakterieller Infektionskrankheiten und der damit verbundene Antibiotikaeinsatz in der Hühner- und Putenmast sowie der Legehennenhaltung minimiert werden kann.
Alternative Methoden zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes bei Geflügel (AntiMin-Pro)
Die Verbesserung der Tiergesundheit ist wichtig, um die Notwendigkeit antibiotischer Behandlungen in der Geflügelhaltung noch weiter zu minimieren. Durch unzureichend durchgeführte Hygienemaßnahmen können antibiotikaresistente Keime in der Stallumwelt überleben und neu eingestallte Tiere befallen. Werden durch diese Keime Infektionen verursacht, lassen diese sich schlechter therapieren. Andererseits bedingt eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes gleichzeitig eine Reduktion der Entwicklung und Verbreitung von antibiotikaresistenten Erregern in der Umgebung der Tiere.
Minimierung des Antibiotikaeinsatzes und Resistenzverschleppung in der Geflügelhaltung (MiniAbeR)