Ressourcenbezogene Indikatoren sind meist technische Parameter des Stalls und des Haltungssystems, wie zum Beispiel das Platzangebot pro Aufzuchtrind, die Art der Böden, das Tier-Fressplatz-Verhältnis, die Ausgestaltung der Liegeboxen im Boxenlaufstall, die Wasserverfügbarkeit und Qualität der Tränke. Ihr Vorteil: Sie sind objektiv messbar und lassen sich daher beispielsweise auch vor Gericht verwerten.
Der "Tierschutz mit dem Meterstab“ bietet aber auch Angriffsfläche. Der große Nachteil ist, dass die reinen Zahlen nicht unbedingt und unmittelbar das Wohl der Tiere abbilden.
So sagt das reine Platzangebot nichts darüber aus, ob es nicht bauartbedingt auch Engpässe oder blinde Ecken im Boxenlaufstall gibt, in denen rangniedere Tiere von ranghöheren bedrängt werden.
Einzeltier oder Bestand
Merkmale, die erhoben werden, können sich auf das Einzeltier beziehen oder auf den Bestand. Durch Tierbeobachtung und Tierbeurteilung, durch die Milchleistungsprüfung oder durch Schlachtbefunde von Altkühen kann auf das Tierwohl eines Einzeltieres geschlossen werden. Je mehr Daten erfasst und ausgewertet werden, umso sicherer wird die Aussage zum Wohl des einzelnen Tieres.
Kriterien wie die Zwischenkalbezeit, die Lebensleistung, der Anteil Schwergeburten oder die Kälbersterblichkeit geben Informationen über den Zustand eines Bestands.