Der Der "Tierwohl-Stall"

Der "Tierwohl-Stall"

Bei der Erarbeitung eines Konzepts für einen Milchviehstall, bei dem die Aspekte des Tierwohls im Vordergrund stehen, wurde folgende Annahme zu Grunde gelegt:

  • das natürliche Verhalten von Rindern bildet die Grundlage.
  • es besteht ein stabiler Herdenverband von bis zu 80 geschlechtsreifen und adulten Rindern.
  • Die Tiere kennen einander, so dass Rangkämpfe vermieden werden.
  • die Herdengrößen beträgt 60 Kühe
  • männliche Kälber werden nach der Säugeperiode aus der Herde genommen
  • weibliche Jungrinder wachsen in festen Herdenstrukturen auf

Kompostierungsstall mit vier einzelnen Stalleinheiten à 60 Kühe

Entworfen wurde ein Stall für insgemsamt 240 Kühe, der aus vier einzelnen Stalleinheiten à 60 Kühe besteht. Die Projektgruppe hat sich für einen Kompostierungsstall mit Unterflurabsaugung entschieden. Das bietet hohen Liegekomfort mit thermischer Regulation der Liegefläche und ermöglicht zusätzlich eine nachgeschaltete Abluftreinigung für die Unterflurabsaugung.

Ein angeschlossenes Wegesystem motiviert die Kühe im Zusammenspiel mit dem Automatischen Melksystem AMS zu Bewegung. Dadurch ergeben sich positive Effekte auf ihren Bewegungsapparat und die Klauen. Kurzum: die Wege helfen, die Kühe gesund und fit zu halten.

Von allen vier Stalleinheiten aus haben die Kühe Zugang zur Weide. 

Ein rund gestalteter Liegebereich mit einer Fläche von 13 Quadratmetern je Kuh lindert Stress, bietet Liegekomfort und freie Sicht zu den angrenzenden Bereichen Melken und Füttern. Den Liegebereich umgibt ein umlaufender, planbefestigter, überdachter Gang, der die Kühe in eine Richtung zum nächsten Funktionsbereich führt. Dieser kann an mehreren Stellen betreten werden. Die Laufgänge sind mit elastischen und gleichzeitig abrasiven Gummibelägen ausgestattet, was die Klauen schont.

Der Laufgang wiederum wird von einem nur teilweise überdachten Freß- und Bewegungsbereich umschlossen. Der Futtertisch bildet den Außenring.

Individuelle Ration, AMS und Zugang zur Weide

Die Futteraufnahmemenge des Einzeltieres wird über die Aufenthaltsdauer am Futtertisch geschätzt. Automatisierte Messungen bilden die Basis für dieses Fütterungsmanagement.

Hochtragende Kühe und Färsen bleiben bis zum unmittelbaren Beginn der Abkalbung im Herdenverbund. Der Beginn einer Geburt wird mithilfe von Aktivitäts- und Lagesensoren angezeigt. Dann werden die Kühe "Just in Time“ in eine vorbereitete und sauber eingestreute Abkalbe-Box umgestallt.

Der Zugang zur Weide und der Rücklauf von der Weide zum AMS erfolgt über ein Abteil des Fressbereiches und den rundumlaufenden Laufgang; die Querung des Futtertisches über eine klappbare Futtertischbrücke. Die Tiere haben so die Wahl zwischen dem Aufenthalt auf der Weide oder dem überdachten Liegebereich. Lesen Sie mehr zu diesem Stallkonzept in der BZL-Broschüre "Gesamtbetriebliches Haltungssytem Rind - Milchkühe".

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