Dafür empfiehlt es sich, die Kapazität der Futteraufnahme bei Rindern voll auszuschöpfen. Das lässt sich erreichen, indem man ausschließlich hochwertige, schmackhafte Komponenten einsetzt und diese zwei Mal am Tag frisch vorlegt. Auch die Kontrolle der Futteraufnahme verbessert die Effizienz. Bleiben regelmäßig größere Reste im Trog oder auf dem Futtertisch, ist es sinnvoll, die Futtermenge zurückzufahren.
Wie gut die eingesetzte Ration von den Tieren verdaut wird, lässt sich anhand der anfallenden Gülle ablesen. Finden sich hier zum Beispiel häufiger ganze, unverdaute Körner aus der Maissilage oder dem Getreideschrot, muss die Aufbereitung dieser Komponenten verbessert werden. Das gleiche gilt bei stark schäumender Gülle, die bei größeren Mengen unverdauter Stärke in den Ausscheidungen auftritt.
Systematische Rationsplanung
Grundsätzlich müssen die Rationen laufend dem jeweiligen Bedarf der Tiere in den einzelnen Mastphasen angepasst werden müssen. Das erfordert eine systematische Planung der Rationsgestaltung über die gesamte Mastphase hinweg, die neben dem Bedarf auch die auf dem Betrieb verfügbaren Futtermittel berücksichtigt. Wertvolle Orientierung für die Fütterungsplanung bietet die sogenannte Gruber-Tabelle der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
Um die Ration optimal an den Bedarf der Tiere anpassen zu können, sollten die Gehalte an Nähr- und Mineralstoffen aller eingesetzten Silagen im Labor bestimmt werden. Damit lässt sich nicht nur eine Über- oder Unterversorgung mit Energie und einzelnen Nährstoffen vermeiden, sondern auch die Umwelt entlasten.
Phosphorüberschüsse vermeiden
Das gilt insbesondere für Phosphor, das in der Regel über ein zusätzliches Mineralfutter in der Ration ergänzt wird. In klassischen Bullenmastrationen werden häufig schon mehr als 50 Prozent des Bedarfs über Maissilage und Heu abgedeckt. In Verbindung mit dem Phosphor aus dem Kraftfutter sind die Tiere oft schon deutlich überversorgt. Viele Betriebe könne deshalb auf Mineralfutter ohne Phosphor zurückgreifen und damit ihre Düngebilanz verbessern. Grundsätzlich ist eine Mineralfutterergänzung in der Mast jedoch unverzichtbar. Mit dieser Ergänzung wird vor allem die Versorgung mit Spurenelementen und Vitaminen sichergestellt, deren Bedarf in der Wachstumsphase besonders hoch ist. Bei der Wahl des Mineralfutters und deren Zusammensetzung sollten sich Betriebe aber immer am Bedarf und dem Mineralstoff-Gehalt der anderen eingesetzten Futtermittel orientieren.
Wie lässt sich die Eiweißversorgung optimieren?
Auch bei der Eiweißversorgung, die in der Fresseraufzucht und in der Hauptmastphase grundlegend ist, gibt es häufig Optimierungspotenziale. Viele Betriebe setzen bei der Eiweißversorgung auf Sojaextraktionsschrot. Da Soja jedoch fast ausschließlich aus Übersee stammt und durch den Anbau vor Ort oft wertvolle Naturflächen verloren gehen, erscheint es sinnvoll, über Alternativen nachzudenken. Denn inzwischen haben sich auch heimische Eiweißträger wie Rapsextraktionsschrot und -kuchen, Ackerbohnen, Erbsen oder Biertreber in der Rindermast bewährt. Je nach Preiswürdigkeit und lokaler Verfügbarkeit können diese Futtermittel auch betriebswirtschaftliche eine interessante Lösung sein. Dabei ist zu beachten, dass die eingesetzten Eiweißmengen an den jeweiligen Bedarf der Tiere angepasst sein. Denn ein Überschuss an Eiweiß kann zu Leistungseinbrüchen und Durchfall führen.
Mast auch mit Grassilage möglich
Zumindest ein Teil der klassischen Eiweißkomponenten kann auch durch Grassilage abgedeckt werden. Zwar ist der Energiegehalt geringer als bei Maissilage, dafür liefert Grassilage deutlich mehr Rohprotein und zusätzlich noch Mineralstoffe. In Versuchen hatte der Ersatz von Mais- durch Grassilage nur einen geringen Einfluss auf die Mast- und Schlachtleistung der Tiere. Zudem erwies sich ein höherer Anteil an Grassilage je nach betrieblicher Voraussetzung auch ökonomisch als sinnvoll.