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Weniger Antibiotika durch Selektives Trockenstellen

In einem Projekt der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) konnte auf Praxisebene gezeigt werden, dass durch das Selektive Trockenstellen in 48 Prozent der Trockenstellvorgänge auf Antibiotika verzichtet werden konnte.

Mann bei der Probenahme an einem Kuheuter. Klick führt zu Großansicht im neuen Fenster.

Über das Selektive Trockenstellen kann der Antibiotika-Einsatz in der Milchviehhaltung deutlich gesenkt werden. Bild: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Das sogenannte Selektive Trockenstellen von Milchkühen ist eine Möglichkeit den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung deutlich zu reduzieren. Darunter wird die Beschränkung der Gabe von antibiotischen Trockenstellpräparaten auf infizierte oder erkrankte Tiere verstanden. Dabei gilt es, die Tiergesundheit nicht zu gefährden. Daher müssen neben der Eutergesundheit des Einzeltiers auch dessen Entwicklung in der Laktation sowie die Herdengesundheit beachtet werden. Um eine strukturierte Vorgehensweise zu erleichtern, wurde an der LfL in einem Projekt zum Selektiven Trockenstellen (RAST) gemeinsam mit dem Tiergesundheitsdienst (TGD) Bayern und der LMU ein sogenannter Entscheidungsbaum entwickelt. Im zweiten Projektteil (RAST-Transfer) wurde dieser Entscheidungsbaum in der Praxis getestet.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) präsentierte im Rahmen einer Projekt-Abschlussveranstaltung die Ergebnisse des Projektes RAST-Transfer. Die 21 teilnehmenden Praxisbetriebe halfen dabei, mögliche Schwachstellen und Hindernisse zu identifizieren. Hier konnten durchschnittlich 48 Prozent der Trockenstellvorgänge ohne Antibiotikum durchgeführt werden. Es zeigte sich, dass das Verfahren je nach Betrieb zunächst aufwändiger und teurer ist als die bisherige Methode. Allerdings erlangen die Betriebsleiter durch die Betrachtung jeder einzelnen Stufe des Entscheidungsbaumes mehr Informationen über die Eutergesundheit. Das hilft bei der Trockenstell-Entscheidung und gibt mehr Sicherheit.

Mehr Informationen unter: Mit oder ohne? – Gesunde Euter und weniger Antibiotika-Einsatz, LfL Bayern

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