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Schlupf im Stall: Betriebe gesucht

Wer möchte beim MuD Tierschutz-Projekt "Antibiotikaminimierung in der Masthühnerhaltung durch Schlupf im Stall" mitmachen?

Das Bild zeigt Küken, die im Stall schlüpfen.

<p>Bild: Birgit Spindler/Stiftung TiHo</p>

Bundesweit werden konventionell und ökologisch wirtschaftende, innovative Praxisbetriebe - gerne mit Vorerfahrungen zum Schlupf im Stall sowie nachfolgend "Neueinsteiger"-Betriebe gesucht. Schnell und langsam wachsende Genetiken sind gefragt.

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist eine Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Masthühnerhaltung durch den Schlupf der Tiere im Stall zu demonstrieren. Durch dieses Haltungsverfahren soll eine Steigerung der allgemeinen Tiergesundheit erreicht und in der Folge das Auftreten von bakteriellen Bestandserkrankungen gesenkt werden. Verschiedene Parameter, die durch den Schlupf im Stall beeinflusst werden können, werden berücksichtigt, erhoben, ausgewertet und der Praxis zugänglich gemacht.

Folgende Fragestellungen sollen im Projekt bearbeitet werden:

  • Inwieweit lässt sich das Auftreten behandlungsbedürftiger bakterieller Infektionserkrankungen durch das Verfahren minimieren?
  • Wie wirkt sich das Verfahren bei unterschiedlichen Haltungsverfahren und Genetiken auf den Gesundheitsstatus der Tiere aus? 
  • Welche Klimaparameter sind bei dem Verfahren von besonderer Relevanz und welche Auswirkungen hat das Verfahren auf das Stallklima?
  • Wie wirkt sich das Verfahren auf das ökonomische Ergebnis der Mastdurchgänge aus?
  • Wie wirkt sich die notwendige Impfung im Stall auf den Immunstatus aus? 
  • Welche tierschutzfachlichen und rechtlichen Vorgaben müssen bei dem Verfahren beachtet werden?
  • Wie ist aus tierschutzfachlicher Sicht mit "Steckenbleibern“ und nicht lebensfähigen Küken zu verfahren? 
  • Welche Möglichkeiten bietet das Verfahren in Risikozeiträumen der Aviären Influenza?
  • Welche Vor- und Nachteile haben die bisher in der Praxis eingesetzten Verfahren und Techniken?

Dazu ist geplant über mehrere Mastdurchgänge neben den allgemeinen Betriebsdaten, Daten zur Leistung- und zur Tiergesundheit, zum Stallklima sowie zur Ökonomie und zum Tierverhalten zu erfassen. 

Wer kann mitmachen?

Wünschenswert sind Betriebe, die über zwei baugleiche Ställe verfügen, um die Tiergesundheit beim Schlupf im Stall gegenüber der Aufzucht von gelieferten Eintagsküken vergleichen zu können.

Die Betriebe, die bereits Schlupf im Stall praktizieren erhalten die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Ihre Funktion wird aber auch darin bestehen, über ihre bereits gemachten Erfahrungen zu berichten und somit die Neueinsteiger zu unterstützen. Auf den Betrieben sollen bis zu 10 Mastdurchgänge begleitet werden.

Es werden Betriebe gesucht, bei denen die Eier für den Schlupf im Stall direkt in der Einstreu ausgelegt werden, aber auch Betriebe, die ihre Bruthorden für den Schlupf im Stall auf Schienensystemen platzieren. Teilnehmende Betriebe müssen die Voraussetzungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU-Betrieb) erfüllen. Die Neueinsteiger-Betriebe sollen über eine hohe Motivation verfügen, das Verfahren des Schlupfs im Stall über mehrere Mastdurchgänge in einem Stall (geplant sind 7 Mastdurchgänge) auszuprobieren.

Gefragt sind:

  • Zusammenarbeit bei Datenerfassung und der Durchführung einer Betriebszweiganalyse
  • Teilnahme an Projekttreffen mit Erfahrungsaustausch
  • Aufbau eines Netzwerkes, um die Verbreitung der Ergebnisse zu unterstützen und den Erkenntniserwerb bei Berufskollegen zu fördern

Ziel des Verbundprojektes ist es, die Erfahrungen für ein breites Fachpublikum zur Verfügung zu stellen. Im Vordergrund steht hier die Vernetzung der Betriebe und der Erfahrungsaustausch hinsichtlich der unterschiedlichen Verfahren.

Haben Sie Interesse?

Dann melden Sie sich gerne bis zum 31.März 2023 unter Angabe Ihrer Kontaktdaten bei:
Birgit.spindler@tiho-hannover.de
oder bei
Peter.Hiller@lwk-niedersachsen.de

Projektverbund
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
MU München

Das Projekt ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz im Bundesprogramm Nutztierhaltung. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages, Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen «2820MDT240».

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