In den vergangenen Jahrzehnten hat sich ein Wandel in der Struktur der Schafhaltung vollzogen, der mit großen Unterschieden in der Sachkenntnis der betreuenden Personen einhergeht. Die Haupterwerbsschäfereien mit ausgebildeten Fachkräften haben abgenommen, wohingegen die Anzahl der Nebenerwerbs- und Hobbyschafhaltungen, deren Betreiber das Schäferhandwerk in der Regel nicht erlernt haben, stark gestiegen ist, erläutert das Autorenteam.
Die fehlende Erfahrung, mangelndes Fachwissen und zu knapp bemessene Betreuungszeit führen zu teils erheblichen Problemen in einzelnen Schafhaltungen.
In Niedersachsen betreiben die verbliebenen Haupterwerbsschäfereien heute vielfach großflächige Landschafts- und Deichpflege in Form der Hüte- und Koppelschafhaltung, denn die Bedeutung der Schafhaltung für die Biotop- und Landschaftspflege hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Gleichzeitig betreibt die Mehrzahl der Schafhalter und Schafhalterinnen ausschließlich Koppelhaltung mit kleinen Herden im Nebenerwerb oder als Hobby. Die reine Wanderschäferei, bei der die Tiere rund um die Uhr durch eine vertraute, ausgebildete und erfahrene Person betreut werden, ist dagegen stark zurückgegangen.
Die Tierschutzleitlinie führt aus, welche rechtlichen und fachlichen Anforderungen an die Haltung von Schafen zu erfüllen sind und gibt zahlreiche Tipps für die Umsetzung.
Niedersächsische Tierschutzleitlinie zur Schafhaltung
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz