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Wie sind die Erfahrungen mit Bewegungsbuchten?

Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat Ferkelerzeuger zu ihren Praxiserfahrungen mit Bewegungsbuchten befragt. Erste Ergebnisse der Umfrage liegen jetzt vor.

Bewegungsbucht

Bewegungsbuchten oder freies Abferkeln sind in der Sauenhaltung ab 2016 Pflicht. Das zieht hohe Investitionskosten nach sich, die gut überlegt sein müssen. Bild: agrarfoto.com

Aufgrund der Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung müssen landwirtschaftliche Betriebe in den nächsten Jahren erhebliche Veränderungen in der Sauenhaltung bewältigen. So steht fest, dass es nur noch eine maximale Fixierungsdauer von 5 Tagen rund um die Geburt in Buchten mit einer Fläche von mindestens 6,5 m2 geben darf. Eine Möglichkeit, diese Anforderungen zu erfüllen, sind die sogenannten Bewegungsbuchten.

Einige Betriebe arbeiten bereits mit Bewegungsbuchten oder freier Abferkelung und haben dabei wertvolle Erkenntnisse gewonnen, was geht und was nicht. Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat daher Schweinehalter zu ihren Praxiserfahrungen befragt.

Die Antworten von 134 Betrieben mit Bewegungsbuchten können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Etwa die Hälfte der Sauenhalter gab an, seit ein bis fünf Jahren mit Bewegungsbuchten zu arbeiten. Knapp 32 Prozent waren erst vor weniger als einem Jahr in diese Form der Haltung von Sauen eingestiegen, weitere 16,4 Prozent brachten ihre Erfahrungen aus einem mehr als fünfjährigen Einsatz dieses Abferkelsystems ein.
  • Von den Befragten machten 67 Personen eine Angabe zu den Herstellern der eingebauten Bewegungsbuchten. Mit 25,4 Prozent waren Buchten der Firma Schauer Agrotronic GmbH am häufigsten vertreten. An zweiter Stelle kamen mit 17,9 Prozent Bewegungsbuchten der Firma En-Sta Stalltechnik GmbH zum Einsatz.
  • Die Mehrzahl der Umfrageteilnehmenden nutzt noch die Möglichkeit, die Sau im Abferkelstall länger als 5 Tage zu fixieren. Am häufigsten wurde angegeben, dass die Sauen 2 Tage vor dem errechneten Geburtstermin fixiert werden (27 Prozent). Der Durchschnitt der gesamten Fixierdauer lag bei 8 Tagen.

Nicht einfach loslegen

In einer Sache sind sich die Befragten einig: Ferkelerzeuger sollten sich bei der Entscheidung für eine Bucht Zeit lassen und zunächst ein paar unterschiedliche Buchten zum Testen einbauen. So können sie Erfahrungen sammeln und Kriterien für sich herausarbeiten, die Ihnen bei der Gestaltung und dem Management der Bucht wichtig sind. Zudem gilt: Aller Anfang ist schwer. Sauen, die eine konventionelle Abferkelbucht gewohnt sind, können Schwierigkeiten mit einer neuen und anders gestalteten Bucht haben. Daher können während der Umstellungsphase vorübergehend höhere Ferkelverluste auftreten.

Zur Originalmeldung des Netzwerks Fokus Tierwohl

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