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Thünen-Institut veröffentlicht Folgenabschätzung zum Borchert-Plan

Das Thünen-Institut hat untersucht, wie sich der von der Borchert-Kommission geplante Umbau der Tierhaltung auf die Branche, auf die Betriebe und die Verbraucher auswirkt. Die Ergebnisse der Folgenabschätzung wurden heute bei einer Pressekonferenz des BMEL präsentiert.

Schweinemastställe von oben fotografiert, davor Futtersilos. Klick führt zu Großansicht im neuen Fenster.

Die Pläne der Borchert-Kommission zum Umbau der Tierhaltung sind laut Folgenabschätzung des Thünen-Instituts machbar und wirtschaftlich realistisch. Bild: Landpixel

Am heutigen Montag hat die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kompetenznetzwerks, Jochen Borchert, sowie mit Prof. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts, die Ergebnisse der Folgenabschätzung zum Borchert-Plan vorgestellt. Die wesentlichen Aussagen, wie sie heute vom BMEL in einer Pressemeldung veröffentlicht wurden, sind:

  • Ein staatliches Eingreifen ist nötig, wenn die Politik den gesamten Nutztiersektor Deutschlands in einem überschaubaren Zeitraum auf ein deutlich höheres Tierwohlniveau bringen möchte.
  • Die gesellschaftlich erwünschte Transformation des Nutztiersektors mit einer Kombination aus Anreiz- und Gesetzesmaßnahmen vorzunehmen ist laut Thünen-Institut ein wirtschaftlich schlüssiges Maßnahmenbündel.
  • Ohne eine nationale Nutztierstrategie würden sich die Landwirte aufgrund der anhaltenden Verunsicherung weiterhin mit Investitionen in die Tierhaltung und Tierwohl zurückhalten.
  • Eine kraftvolle, von der Bevölkerungsmehrheit getragene Nutztierstrategie kann dazu beitragen, dass zahlreiche tierhaltende Betriebe zuversichtlicher in die Zukunft blicken.
  • Die Strategie bietet ihnen eine klare Perspektive und einen verlässlichen wirtschaftlichen Ausgleich für die tierwohlbedingten Mehraufwendungen.
  • Wichtig ist, dass der Staat mit jedem einzelnen investierenden Unternehmen einen Vertrag über die Förderung schließt.
  • Um für den Nutztiersektor insgesamt eine Verlässlichkeit zu erzeugen, sollte bereits bei der Weiterentwicklung der Nutztierstrategie darauf geachtet werden, einen breiten Konsens in der Parteienlandschaft und zwischen Bund und Ländern herbeizuführen. Außerdem sollte die Umstellung der Praxisbetriebe durch umfassende Begleitforschungsmaßnahmen flankiert werden.
  • Ohne Tierwohlkennzeichen wird eine Transformation nicht gelingen. Denn die Verbraucher müssen am Produkt erkennen können, wo mehr Tierwohl angewandt wurde.

Weitere Informationen sowie die komplette Folgenabschätzung zu den Empfehlungen des Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung als Download beim BMEL

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