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Forschungsgruppe will Phosphorverwertung bei Legehennen verbessern

Phosphor ist ein unersetzlicher Mineralstoff für alle Lebewesen, zugleich aber auch eine sehr begrenzte Ressource. Forschende der Universität Hohenheim und des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie gehen daher der Frage nach, wie Legehennen Phosphor aus pflanzlichen Quellen besser verwerten können.

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Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe untersucht, wie Legehennen Phosphor aus Pflanzen optimal verwerten können. Bild: Universität Hohenheim / Angelika Emmerling

Pflanzensamen wie Hülsenfrüchte, Getreide und Ölsaaten enthalten zwar Phosphor, allerdings ist dieser Phosphor für Legehennen nicht gut verwertbar. Deswegen setzen Legehennenbetriebe dem Futter für ihre Hennen meist Phosphor bzw. Phosphat aus mineralischen Quellen zu.

Phosphor ist jedoch eine Ressource, die laut Experten in 100 bis 300 Jahren aufgebraucht sein könnte. Außerdem: Wird dem Futter mehr Phosphat als nötig zugesetzt, wird es von den Tieren ungenutzt ausgeschieden, mit der Folge einer höheren Umweltbelastung. Zwei gute Gründe also, um den Phosphorverbrauch in der Legehennenhaltung zu minimieren.

Um Lösungen dafür zu entwickeln, haben sich Forschende der Universität Hohenheim und des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie zur interdisziplinären Forschungsgruppe "P-BOWL" zusammengeschlossen. In einem mehrjährigen Projekt nehmen sie genauer unter die Lupe, wie die Phosphorverwertung im Verdauungssystem von Hühnern und Wachteln abläuft. "Unsere Forschung soll dazu beitragen, dass die Tiere den im pflanzlichen Futter enthaltenen Phosphor möglichst effizient nutzen können, damit weniger aus mineralischen Vorkommen eingesetzt werden muss", erklärt Prof. Dr. Markus Rodehutscord, Sprecher des Projektes P- FOWL. Erste Versuche konnten bereits zeigen, dass die Phosphorverwertung von Tier zu Tier stark variiert, was auch durch die Genetik der Tiere zu begründen ist. Hierin sehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Ansatzpunkt, um künftig Tiere mit einer besseren Phosphorverwertung zu züchten.

Eine weitere Frage, der die Forschenden in dem Projekt nachgehen wollen ist, welche Wirkung der Abbau des pflanzlichen Phosphorspeichers im Verdauungstrakt der Tiere auf ihren Stoffwechsel hat. Bisherige Forschungen haben gezeigt, dass bei der Abspaltung von Phosphor aus den pflanzlichen Substanzen neue Verbindungen entstehen, deren Einfluss auf die Bakterien im Darm und die Gesundheit der Tiere bislang noch kaum untersucht wurde. Hieraus könnten sich gesundheitsfördernde Effekte ergeben.

Mehr dazu auf der Website der Universität Hohenheim: Schaufenster Bioökonomie: Wie Legehennen Phosphor optimal nutzen können

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