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Bekanntmachung: Brustbeinschäden in der Legehennenhaltung

Noch bis zum 31.10.2022 können Projektskizzen eingereicht werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert Projekte zum Thema "Brustbeinschäden in der Legehennenhaltung".

Bild: MuD-Tierschutz/BLE

Bundesprogramm Nutztierhaltung: Bekanntmachung Nr. 06/22/32 vom 18. Juli 2021. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beabsichtigt in den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz Projekte im Bereich Wissen-Dialog-Praxis zum Thema "Brustbeinschäden in der Legehennenhaltung" zu fördern. Modell- und Demonstrationsvorhaben schließen die Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Einreichen von Projektskizzen ist bis Montag, den 31.10.2022 möglich.

Hintergrund

Brustbeinschäden treten bei Legehennen regelmäßig auf und stellen ein tierschutzrelevantes Problem in der Legehennenhaltung dar. Tiere mit Verletzungen haben häufig Schmerzen und sind oftmals in ihrem Verhalten eingeschränkt. Häufig sind die Tiere unauffällig und Veränderungen wie Deformationen von außen nicht zu erkennen. Die Ursachen und Zusammenhänge sind multifaktoriell und reichen von einer unzureichenden Nährstoffzufuhr und daraus resultierender mangelnder Knochenentwicklung bis hin zu suboptimal gestalteten Haltungseinrichtungen, die mit einer erhöhten Unfallgefahr für die Tiere verbunden sind. Auch spielt der Übergang von der Junghennenaufzucht in die Legehennenhaltung und der Zeitpunkt des Legebeginns eine entscheidende Rolle.

Derzeit existieren weder auf europäischer noch nationaler Ebene rechtliche Vorgaben, die z. B. die nähere Gestaltung von Sitzstangen oder den Einbau von Rampen verbindlich regeln, um das Risiko für traumatisch bedingte Schäden zu reduzieren. Es bestehen lediglich Empfehlungen, die jedoch auf Praxisebene bislang wenig Anwendung finden.

Um die Landwirte bei der Herausforderung der Minimierung von Brustbeinschäden und den höheren Anforderungen an das Tierwohl zu unterstützen, ist ein Wissenstransfer von aktuellen Erkenntnissen und bisherigen Erfahrungen unbedingt erforderlich.

Es werden daher Ideen und Konzepte gesucht, um mögliche Maßnahmen und Verfahren mit dem Ziel der Vermeidung von Brustbeinschäden bei Legehennen zu identifizieren, den aktuellen Wissenstand basierend auf wissenschaftlichen Studien und Praxiserfahrungen aufzubereiten sowie praxistaugliche Vorgehensweisen aufzuzeigen und zu demonstrieren.

Aufgabenbeschreibung

Ziel der Förderung ist es, neueste Erkenntnisse und Erfahrungen zur Minimierung von Brustbeinschäden bei Legehennen auf Praxisbetriebe zu übertragen, deren Anwendung unter Praxisbedingungen zu evaluieren, ggf. zu optimieren und Handlungsanweisungen für die praktische Umsetzung zu formulieren. Ein Schwerpunkt sollte hierbei der Einsatz von innovativen Fütterungs- und Managementkonzepten, Haltungseinrichtungen und Techniken sein.

Die Betriebe sind von den Projektnehmern („Wissensmittler“) intensiv zu betreuen und erhalten praxisgerechte Anleitungen bei der Planung und Durchführung der Maßnahmen. Außerdem soll eine Vernetzung der teilnehmenden Betriebe zum direkten Erfahrungsaustausch stattfinden.

Durch neuartige Formen des Wissenstransfers sollen das Wissen und die Erfahrungen für ein breites Fachpublikum aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Dies kann u.a. in Form von neuen Medien, Veranstaltungen, Studienreisen oder Exkursionen für Landwirte und Berater erfolgen, die sich durch die Besichtigung und Demonstrationen vor Ort Fachwissen aneignen und Erkenntnisse mit Fachkollegen austauschen können und/oder durch praxisgerechte Handlungsanweisungen. Die demonstrierten Maßnahmen und der Wissenstransfer selbst und besonders dessen nachhaltige Wirkung ist zu evaluieren.

Wer kann sich bewerben?

Gefördert werden unabhängig von der gewählten Rechtsform Einrichtungen für Forschung und Wissensverbreitung als Wissensmittler. Zuwendungsempfänger kann eine natürliche oder eine juristische Person sein, die eine Niederlassung in der Bundesrepublik Deutschland hat. Der Zuwendungsempfänger muss entsprechende Erfahrung bei der Durchführung vergleichbarer Maßnahmen nachweisen.

Bekanntmachung Nr. 06/22/32 - MuD Tierschutz zum Thema Brustbeinschäden in der Legehennenhaltung

Ansprechpartner für das Projekt sind:

Saskia Simonovic, Telefon: 02 28/68 45-3217
Julia Auf der Mauer, Telefon: 02 28/68 45-3783
E-Mail: bunth@ble.de

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