Das Management der Grünausläufe stellt den Landwirt vor noch größere Herausforderungen. Denn um eine gleichmäßige Nutzung der Auslauffläche zu erreichen, muss er sie so strukturieren, dass die Legehennen auch in stallfernere Areale gelockt werden. Das gelingt nur über das Anlegen von (ausreichend) Schutzzonen, die miteinander verbunden sind. Denn Hennen benötigen Deckung vor Beutegreifern. Ideal ist es, wenn im Freilandauslauf sowohl künstliche als auch natürliche Strukturen existieren, die den Tieren Schutz bieten.
Künstliche Schutzzonen
Künstliche Schutzzonen können zum Beispiel durch Unterstände erzeugt werden, die der Landwirt im Auslauf aufstellt. Die Unterstände dürfen nicht zu klein sein, damit die Tiere dort in Gruppen Schutz finden. Außerdem sollten sie zur Schonung der Grasnarbe auch versetzt werden können. Neben Überdachungen aus festen Materialien (zum Beispiel Wellblech) haben sich Tarnnetze bewährt.
Natürliche Schutzzonen
Zu den natürlichen Schutzzonen zählen einjährige und mehrjährige Bepflanzungen oder Einsaaten. Geeignet sind vor allem schnell wachsende und stickstoffzehrende Pflanzen, immergrüne Arten sowie Pflanzen, die einen kräftigen Rückschnitt tolerieren. Legehennen nehmen besonders gern Pflanzen mit dichtem Blattwerk an.
Geeignete Bepflanzungen sind beispielsweise: Birke, Buche, Erbsenstrauch, Hagebutte, Haselnuss, Holunder, Pappel und Weißdorn. Als Einsaaten eignen sich schnellaufkommende Getreidesorten, widerstandsfähige Gräsermischungen, Sonnenblumen oder Ölrettich. Vor der Bepflanzung muss jedoch Folgendes beachtet werden:
- Keine für Hühner giftigen Pflanzen verwenden,
- Neuanpflanzungen vor dem Bepicken durch die Hühner schützen,
- Keine zu hohen Bäume im Auslauf platzieren (sie bieten Greifvögeln gute Positionen).
Leitbahnen anlegen
Wenn die Pflanzungen als Leitbahnen angeordnet sind, werden die Tiere noch besser angeregt, stallferne Bereiche aufzusuchen. Als Leitelemente eignen sich schnell wachsende und stickstoffzehrende Sträucher, aber auch künstliche Elemente.
Künstliche Befestigung des stallnahen Bereichs
Beim Scharren und Picken schädigen die Hennen die Vegetationsdecke eines Auslaufs nachhaltig. Deshalb ist die Gefahr von Bodenerosionen in diesen Bereichen sehr groß. Darüber hinaus können die über den Hennenkot eingetragenen Nährstoffe nicht mehr von den Pflanzen aufgenommen werden. Dies fördert die weitere Ansammlung von Schadstoffen im Boden und steigert die Auswaschungsgefahr. Nährstoffe aus den Ausscheidungen der Legehennen gelangen dann auch in das Grundwasser, bei starkem Regen können die auf der Oberfläche befindlichen Nährstoffe in Oberflächengewässer fließen.
Um einer Übernutzung insbesondere des stallnahen Bereichs entgegenzuwirken, ist deshalb eine künstliche Befestigung ratsam. Dazu eignen sich Materialien wie Holzhackschnitzel, die regelmäßig ausgewechselt werden. Geeignet sind auch Rindenmulch oder Sand, die maschinell gut bearbeitet und ausgetauscht werden können. Andere Möglichkeiten sind Rasenschutzgitter vor den Auslaufluken oder große Steine, die das Graben von Löchern verhindern.