In der ersten Phase standen die Entwicklung eines modernen Produktes beziehungsweise einer innovativen Produktlinie im Fokus der Gruppe. Es galt, folgende Fragen zu beantworten: Wie viel Fleisch von Althennen fällt in der Genossenschaft an? Welche Eigenschaften zeichnen dieses Fleisch aus? Welche Produkte lassen sich aus den vorhandenen Fleischqualitäten entwickeln? Sind diese Produkte im Hinblick auf ihre Erzeugungskosten, ihre Haltbarkeit und ihre Verpackung überhaupt markttauglich?
In dieser Phase holten sich die Mitglieder der Hessischen Biohuhn eG eine professionelle Produktentwicklerin mit ins Boot, die verschiedene Rezepturen entwarf, die vielseitig verwendbar sind und zum Weiterkochen anregen. Dazu zählen Sous-vide-Hühnerbrustfilets, verschiedene Soßen vom Bio-Huhn sowie ein streichfähiges Patè (eine Fleischpastete).
In Phase eins wurde bereits auch der Werbeslogan der Hessischen Biohuhn eG erarbeitet. Er lautet "Ein Huhn – mehr Wert" und drückt die wertschätzende Haltung der Landwirte gegenüber ihren Tieren aus: Legehennen, die auf den Betrieben der Hessischen Biohuhn eG ihre Eier legen, leben artgerecht, werden gut gefüttert und achtsam behandelt. Diese wertschätzende Haltung endet auch mit der Schlachtung der Tiere nicht.
Phase 2 – Aufbau des Marketings, Entwicklung der Marke "Bickus"
Im nächsten Schritt musste eine Marke für die neue Produktlinie entwickelt werden. Im Rahmen eines Workshops erarbeiteten die Mitglieder der Gruppe zunächst ihre gemeinsamen Werte: einfach, schöpferisch, verbunden. Die Namensfindung der Marke erfolgte auf Grundlage dieser Werte. Man entschied sich für "Bickus", einen Begriff aus der nordhessischen Mundart, der früher ein Backhaus bezeichnete und heute für leckeres Essen steht.
Zu guter Letzt wurde der Slogan "Ein Huhn – mehr Wert" gemeinsam mit dem Markennamen Bickus in ein Logo überführt, das sich nun auf jedem Produkt, jedem Etikett und jeder Broschüre etc. wiederfindet.
Phase 3 - Testverkäufe
"Wie kommen unsere Produkte bei der Kundschaft an?" lautete die zentrale Frage in der dritten Phase des EIP-Projektes "Biohuhn". Durch repräsentative Testverkäufe wurden die viel versprechenden Neuentwicklungen auf ihre Marktakzeptanz geprüft.
Phase 4 – Vorbereitung des Markteintritts
Einige der Rezepturen fanden bei den Testverkäufen großen Zuspruch, andere weniger. Die Rezepturen, die nicht so begeisterten, wurden aus dem Paket der Bickus-Produktlinie wieder entfernt. In Phase vier galt es, die Produkte und das Marketing aufgrund der Erfahrungen der Testverkäufe anzupassen und damit den eigentlichen Markteintritt vorzubereiten. Zu diesem Zweck startete die Gruppe vermehrt Social Media Aktivitäten, unter anderem auf Plattformen wie Facebook und Instagram. Damit sollte auf breiter Basis Interesse für das Bickus-Projekt geweckt werden.
Die Schwierigkeiten
Im Nachgang ihres EIP-Projektes hatte die Hessische Biohuhn eG jedoch auch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. So ließen sich beispielsweise die für Testzwecke produzierten kleineren Mengen der neu entwickelten Produkte nicht eins zu eins in große Mengen überführen. Darüber hinaus wurde zunächst nicht bedacht, dass ein Haltbarmachen der Produkte durch die Autoklavierung bei 110 Grad Celsius zu einer Veränderung des Geschmacks führen kann. Aus diesem Grund musste beispielsweise die erste Produktcharge verworfen und der Zeitpunkt des Markteintritts neu geplant werden.