Für gesunde Fußballen ist eine trockene, lockere und scharrfähige Einstreu entscheidend. Das erfordert ein gutes Management im Stall.
Bei Mastgeflügel gilt es, insbesondere die Fußballengesundheit im Auge zu behalten. Denn Veränderungen an den Fußballen bedeuten für die Tiere vermeidbare Schmerzen, Leiden und Schäden.
Die Ursachen für Fußballenentzündungen können multifaktoriell sein, also mehrere Gründe haben. Die Genetik kann eine Rolle spielen, aber auch das Management im Stall.
Als Hauptrisikofaktor gilt eine feuchte und verkrustete Einstreu. Deshalb sollte das Hauptaugenmerk der Verantwortlichen darauf liegen, die Einstreu zu jedem Zeitpunkt der Mast in einem einwandfreien Zustand zu halten. Die Einstreufeuchtigkeit wird unter anderem durch die Einstreuart, die Besatzdichte, aber auch durch die Fütterung und die Klimabedingungen beeinflusst. Das sind Stellschrauben, die der Betriebsleiter oder die Betriebsleiterin selbst in der Hand hat.
Viele Maßnahmen können vorbeugend ergriffen werden, damit die Einstreu trocken bleibt. Und die Fußballengesundheit der Tiere gibt Auskunft darüber, ob und wie die Maßnahmen wirken. Sollte es zu Feuchtigkeitsbildung in der Einstreu oder gar Schäden der Haut an den Fußballen der Tiere kommen, muss schnell gehandelt werden. Dann gilt es, das Management zu überprüfen und gegebenenfalls mit externen Fachleuten die Ursachen zu ermitteln und abzustellen.
Verschiedenen Leitlinien für die gute betriebliche Praxis geben darum auch vor, Masthühnern ständig Zugang zu trockener, lockerer Einstreu zu ermöglichen. Diese dient den Tieren außerdem zum Picken, Scharren und Staubbaden.
Die Wahl der Einstreu
Bei der Wahl der Einstreu kommt es nicht nur auf Wasserbindevermögen und die Quellfähigkeit an, sondern auch auf das Wasserabgabevermögen des Materials. Ziel ist es, so viel Feuchtigkeit des Einstreumaterials wie möglich über die Lüftung aus dem Stall abzuführen. Daher werden in der Geflügelmast häufig harte Einstreusubstrate mit einer großen und zudem beweglichen Oberfläche eingesetzt, die nicht so schnell verkleben. Dazu zählen beispielsweise Strohgranulate, Strohpellets, Dinkelspelzen, Dinkelgranulat oder Produkte aus Lignocellulose. Auch Maissilage oder Maisspindelgranulate werden auf einigen Betrieben als Einstreu verwendet.
Zu Beginn wird eine dünne und lockere Einstreuschicht von durchschnittlich 600 g bis 1000 g je m² auf eine 28 bis 30 °C warme Bodenplatte eingestreut. Eine dünne Einstreuschicht wird von kleinen Küken besser durchgearbeitet und bleibt somit trockener. Später kann dann nachgestreut werden.